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Alt 03.01.2019, 22:26   #4252
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.720
Ja, frohes neues Jahr! Nä?!

Heute fühl ich mich im Trainingsblog-Bereich wiedermal hervorragend aufgehoben mit meinem Muskelkater.
Sehr unerfreulicherweise hat sich meine Mitfahrgelegenheit ins Allgäu zum Ski-eln zerschlagen, weil kein Campingplatz mehr frei war unds Kind krank wurde.

War mir recht, wir hätten uns eh aufm Weg bzw. ner Wegkreuzung zwischen Rhein-Main und der Fränkischen Schweiz (wo ich erneut übern Jahreswechsel logierte) treffen müssen, und nachdem das flach fiel, bin ich kurzerhand die paar Meter rüber in den Bayerischen Wald gereist.
Am 1. Jänner abends hin, ne eiskalte Nacht im Auto verbracht ('gepennt' wär nicht der richtige Ausdruck, da nutzte auch die Standheizung nix im unisolierten (gedämmten?) Bulli) und direkt am zweiten Tag des Jahres zum ersten Mal seit 15 Jahren (ca.) auf Ski.
Huihui.




Natürlich seht ihr hier nur die ramontischeren Fotos (neenee, sind keine Schwarzweiss, ich schwör!), aber unterm Strich muss ich sagen, ich bereue keinen Cent der paar Mille Euronen Einstandspreis fürs Skitourenmaterial.




Leider muss ich gestehen, dass ich nach zwoma aufn (Gr.) Arber hochhecheln ziemlich platt war.
Aber gut, vielleicht hätte Nahrungsaufnahme oder gar mehr als einmal an der Thermoskanne nuckeln in 5 Stunden etwas Linderung verschaffen können. Wer weiss? Der grosser Unterwegs-Verpfleger, egal ob fest oder flüssig, war ich ja noch nie.
Natürlich heissts immer, wenn man durstig wird, isses zu spät, aber das trifft bei mir eh nicht ganz zu.
Wenn ich, egal bei welchen Temps, Durst kriege, steh ich eigentlich mit einem bis anderthalb Beinen schon im Grab.
Ein wenig half natürlich auch der beliebte Anfängerfehler, dass ich wiedermal nicht probiert hab, was ich mir da als Heissgetränk zusammengepanscht hab.
Das endet ja normal immer so, dass ich entweder jegliche Ingredienzen ausser Aqua hätte weglassen können oder soviel Zeug reinrühr, dass sich schon alles zusammenzieht, wenn man nur den Schnuller aufzupft.
Aber naja, irgendwas iss immer...




Alla, als ich da also das zweite Mal hochschlurche, treff ich an irgendner Abzweigung ein Paar, das aussieht, als wärs nicht das erste Mal in der Gegend unterwegs.
Und prompt animieren die mich, den geilsten Part des Tages unter die Ski zu nehmen.
Hätte ich dem Bayerwald nie und nimmer zugetraut, so ne exotische und wilde Strecke.
Ausser den beiden war da offenbar noch keiner unterwegs an dem Tag.
Taugte total und ich hätte stundenlang mit Jubeln verbringen können.

Das Jubeln verging mir dann allerdings noch knapp unterm Gipfel, weil allmählich echt die Körner flöten waren.
Abfellen klappte durchaus schon besser als noch beim ersten Mal, lag vielleicht auch am (zumindest etwas) geringeren Sturm, der dafür sorgte, dass nicht alles, was man für nen Sekundenbruchteil aus der Hand oder den Augen liess, gleich in der Botanik gesucht werden musste.
Also, falte mal einer diese Felle bei Windstärke 10 zusammen, wenn der Handschuh an den Drecksdingern festpappt (oder umgekehrt) oder ohne Handschuh sofort die Flosse abfriert, dass sie drei Tage nimmer warm wird.
Unterm Strich bin ich mit meinen Erfahrungen als Rookie aber echt zufrieden, absolut.




Das allerbeste war ja die erste Abfahrt.
Oben am Gipfel kam mir direkt einer hinterher, der sich noch dämlicher anstellte als ich, und dummerweise bin ich ausgerechnet dem dann gleich bei der Abfahrt hinterher.
Ich zweifelte schon sehr an mir und dacht so bei mir, ich melde mich für die ganzen Kurse und Trainings bei DAV und BW ab, aber dann schnackelte ich, dass ich grad (ich wiederhols einfach an dieser Stelle nochmal: nach 15 Jahren zum ersten Mal wieder auf Ski) ne unpräparierte, schwarze Piste runtergeschaukelt bin.
Sturz- und verletzungsfrei.
Also: geht doch!

Bei der zweiten Abfahrt traf ich dann oben jemanden, den ich fragen konnte, denn ich wusste, dasses auch ne rote Piste gab, und siehe da: einfach bei der Bergstation vom Lift (ausser Betrieb, daher sah man da nix) links vorbei statt rechts, fertig.
Also unterm Strich ganz knorke und von den 15 Jahren Pause eigentlich nix zu merken.
Die funkelnagelneuen Breddln machen (rein von der Erinnerung her) auch keinen Unterschied zu meinen Ski des Jahres '83, also alles töffte, echt.
Ich bin vor Begeisterung wirklich vollkommen ausm Häuschen.

Nur die Nacht im Bulli war so ungemütlich und die Wetteraussichten für heute so ungeschmeidig, dass ichs vorzog, dafür nicht noch ne Nacht bei nochmal gut 5 Grad weniger im Auto zu verbringen.
Anderthalb Tage Urlaub weniger verbraten sind ja fürn 3.Jänner auch ok.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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