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Zitat von kupferle
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Ist schon spannend, auf welche Ideen Juristen kommen. Zwar hätte ich auch den Wunsch, daß objektive Daten nicht durch verbales "framing" verzerrt dargeboten werden. Konkret finde ich auch, daß die Zahlen absolut nicht rechtfertigen, von "beunruhigenden" Entwicklungen zu sprechen, und damit öffentlich Angst zu schüren; auch sollte nicht nur in den Listen sondern in der Öffentlichkeitsarbeit mehr auf die konstant sehr niedrigen Anteile der positiven Tests als auf die schiere Zahl (besonders nicht auf die sinnfreie kumulative Angabe seit März) fokussiert werden. Ich finde meine Infos auch so, aber eine breite Öffentlichkeit orientiert sich nun mal nicht an konkreten Zahlen, Fakten, sondern an der Stimmung, die die "Fachleute" verbreiten. Wenn sogar mein 87-jähriger Vater, selber Arzt, (allerdings mit nicht perfekten Deutschkenntnissen, da er es erst mit Ü50 gelernt hat) aus der medialen Darstellung den Schluss zieht, die ständig gemeldeten "Neuinfektionen" müssen tatsächlich symptomatisch Erkrankte sein (er konnte sich nicht vorstellen, warum sonst diese gemeldet werden sollten), dann läuft etwas schief.
Aber ich glaube nicht, daß das juristisch durchsetzbar wäre. Sonst müsste man auch alle Journalisten belangen können, die ihre Meinung mit den Nachrichten vermischen, ohne dies als persönliche Meinung zu kennzeichnen. Aber andererseits, alles juristische entzieht sich dem gesunden Menschenverstand, also bin ich auch gespannt, was draus wird.