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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Lohnt es sich, die Wim-Hof-Methode auszuprobieren?
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Alt 19.09.2017, 01:05   #15
schnodo
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Registriert seit: 28.10.2011
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 8.971
"Versuch macht kluch", heißt es und ich bin dem Motto gefolgt. Ich habe das Naheliegende getan: Eine Basiseinheit der Wim-Hof'schen Lehre durchgeführt. Zweimal. Das erste Mal um die Mittagszeit, das zweite Mal gerade eben, vor dem Schlafengehen.

Beim ersten Mal habe ich mich von einem geschwätzigen jungen Mann leiten lassen, beim zweiten Mal habe ich mich für eine komprimierte Form und die Stimme des Meisters persönlich entschieden.

Ich hatte auch Gelegenheit, das eine oder andere Snippet von Wim Hof zu hören, in dem er die Wirkungsweise seiner Methode erklärt. Selbst in den Ohren eines Biologie-Abwählers wie mir hörten sich seine Ausführungen sehr gewagt an. Momentan gehe ich noch davon aus, dass seine Methode funktioniert. Ich wäre aber baff erstaunt, wenn sie dies aus den von ihm genannten Gründen täte.

Zurück zur Praxis. Was geschieht in der Übung? Man atmet sehr schnell möglichst vollständig ein und gleich darauf unvollständig aus - 30 Wiederholungen hintereinander weg, ohne Pause. Dann atmet man aus und hält die Luft an. Das macht man solange man kein dringendes Bedürfnis verspürt, einzuatmen. Dann geht es vor vorne los - insgesamt wird die Sequenz dreimal durchlaufen.

Was habe ich gelernt? Zuerst einmal, dass ich Hyperventilation nicht als angenehm empfinde. Wohlige Gefühle kamen nicht auf, ich fand es anstrengend. Das angekündigte Kribbeln in den Extremitäten kann ich bestätigen. Schön war aber auch das nicht.

Was mich überrascht hat, war, dass ich die Luft deutlich länger anhalten kann als ich angesichts meiner Vorleistungen erwartet hätte. Normalerweise würde ich mir an einem guten Tag mit Hängen und Würgen eine Minute zutrauen. Ich habe am Ende der Übungen interessehalber mal gestoppt und da waren es 2 Minuten und 14 Sekunden als ich dachte, "okay, jetzt könntest du mal wieder Luft holen". Ich hätte vielleicht noch eine halbe Minute rauskitzeln können aber es ging ja überhaupt nicht um Bestleistungen.

Ich musste an einen Freund denken, dessen Frau ihn zum Apnoe-Tauchen gebracht hat. Sie haben mir erzählt, dass er (ähnlich talentiert wie ich) am ersten Tag, nach einiger Vorbereitung, die Luft für 3 Minuten anhalten konnte. Ich fand das enorm und für mich nicht realisierbar. Nach der heutigen Erfahrung scheint es mir nicht mehr so abwegig, auch wenn dort wohl andere Techniken zum Einsatz kommen und Hyperventilieren verpönt ist, wenn ich mich recht erinnere.

War sonst noch was? Heute ist gefühlt ein ziemlich kalter Tag und ich habe darauf spekuliert, dass Wim Hof mir dabei hilft, meine Zehen etwas aufzuwärmen: Fehlanzeige. Und ich spüre auch keinen unbändigen Drang, in ein Fass mit Eiswasser zu steigen oder den morgigen Tag mit einer kalten Dusche zu beginnen. Da scheint mir noch viel Luft nach oben zu sein.
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