Zitat:
Zitat von LidlRacer
Impfungen sind i.d.R. vernünftig und verhältismäßig
|
Pauschal kann man das sicher nicht sagen. Das hängt immer vom Risiko für den einzelnen und die Gemeinschaft ab.
Würdest du für jeden in D eine Hepatitis-Impfung für vernünftig oder verhältnismäßig ansehen? Bei dem geringen Ansteckungs-Risiko (wenn man nicht gerade in ein Risiko-Gebiet reist Term it einer Risikogruppe zu tun hat) vermutlich nicht.
FSME wird von der STIKO auch nur für Personen empfohlen, die sich in Risikogebieten aufhalten oder dort wohnen.
Also immer eine Abwägung des Nutzens gegenüber Aufwand und Risiken.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Warum gibt es dann eine Impfpflicht für Masern?
Wenn alle anderen geimpft sind, hat die Impfung für das einzelne Kind keinen Nutzen, aber ein gewisses Risiko. Es profitiert aber massiv von der Impfung der anderen Kinder.
|
Masern sind hochansteckend und auch für Kinder besteht die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs, z.B. auch für Geschwisterkinder, die (noch) nicht geimpft sind (Masernimpfung erfolgt erst mit ca, 1 Jahr). Ich vermute daher, dass der Grund für die Impfpflicht nicht allein ist, dass Kinder potentielle Überträger sind, sondern, dass sie selbst auch durch die Krankheit gefährdet sind.
Hier ist die Abwägung zwischen Risiken der Impfung und Risiken eines schweren Krankheitsverlaufs zu Gunsten der Impfung ausgefallen.
Dass die Abwägung grundsätzlich vor einer Imfung stattfindet, finde ich gut und kann durchaus das Vertrauen in die Impfung stärken.
Wie sie im Fall der Covid-Impfungen aussieht, werden wir sehen. Das dies geprüft wird, heißt ja nicht, dass keine Empfehlung ausgesprochen wird, sondern eben nur, dass man eine solche Empfehlung vorab überprüft.
Falls am Ende die Impfempfehlung steht, kann dies auch die Impf-Entscheidung für die Eltern, die ja in letzter Instanz über die Impfung ihrer Kinder entscheiden müssen, erleichtern.
M.