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Zitat von keko#
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Wenn ich mir die Medienlandschaft anschaue, dann sieht es für mich so aus, als hätte man sich weiterhin für Laschet/CDU entschieden. Entsprechend habe ich keine Hoffnung, dass Frau Barbock das Rennen macht. Die Umfragen zeigen auch bereits sinkende Werte.
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Die Stärke der Grünen vor rund 4 Wochen nach dem unwürdigen Kandidatengeschacher zwischen Söder und Laschet, war ja damals vor allem die Schwäche von Laschet, der sich in ziemlich katastrophal absolvierten
Interviews bei Illner und
Lanz als maximal schwer vermittelbarer Kandidat der eigenen Wählerbasis gegenüber herausgestellt hat. Baerbock hat damals noch niemand gekannt und deshalb gab es auch noch nie einen echten "Baerbock-Hype". Es war einfach eine heftige Unions- und v.a. explizit Laschet-Schwäche.
Natürlich blieb das den Beratern von Laschet nicht verborgen und deshalb durfte Laschet jetzt mehrere Wochen lang in keine einzige Talkshow mehr gehen und maximal noch kurze Statements vor der NRW-Staatskanzlei ablesen.
Wer nichts macht, macht nichts verkehrt. Das kann man "Erfolgsstrategie nennen.
Diese mediale Enthaltsamkeit lässt sich aber nicht die nächsten drei Monate bis zur Wahl durchhalten. Irgendwann muss Laschet sich auch wieder Fragen der Medien stellen und evt. wird auch bei potenziellen Wählern irgendwann das Bedürfnis wachsen, zu erfahren, wer der stets gequält lächelnde Typ eigentlich ist, der demnächst Bundeskanzler werden will und wofür er steht.
Mich würde es sehr überraschen, wenn Laschet dann plötzlich den Umgang mit Medien gelernt hat und besser rüberkommt als in seinen bisherigen Auftritten.
Zusätzlich werden sich einige Wähler, je näher die Bundestagswahl kommt vielleicht auch ernsthaft die Frage stellen, ob der nächste Bundesverkehrsminister wieder Andi Scheuer heißen soll und ob man mit seinem Kreuz auf dem Wahlzettel Jens Spahn zum nächsten großem Schritt auf der Karrierelter verhelfen will, der bekanntlich der engste Parteifreund von Laschet ist und extra für diesen auf eine eigene Kandidatur im Kampf um den Bundesvorsitz der CDU verzichtet hatte.
Laschet würde sich im Falle eines Wahlsieges auf jeden Fall mit einem passenden Ministeramt erkenntlich zeigen.
Ein Kreuz für die Union bei den Zweitstimmen ist also auf alle Fälle auch ein Kreuz für Laschet, Scheuer und Spahn.
Demokratie lebt vom Wechsel und es ist immer schlecht, wenn ein und dieselbe Partei 16 Jahren an der Macht bleibt. 20 Jahre dieselbe Partei wäre aber nochmal deutlich schlechter