Ich versuche mal die Schwarmintelligenz des Forums zu nutzen für eine Bewertung von Solar-Investments wie sie die im Triathlonsponsoring aktuell sehr aktive Firma HEP anbietet.
Ausgangspunkt zur Erstellung dieses Threads war heute auch u.a. der aktuelle Tri-Mag-Podcast "Carbon und Laktat", wo über die moralische Bewertung diverser Triathlon-Sponsoren zwischen Frank Wechsel und Simon Müller diskutiert wurde. Die Engagements von Audi (bei Patrick Lange) oder Mercedes Benz (bei Ryf und Frodeno) wurden (ohne die Namen der Athleten dabei zu nennen) anlässlich eines entsprechenden Leserkommentars auf FB sehr kritisch betrachtet, da sie zur Nutzung PS-starker, übermotorisierter PKWs und damit zu ökologisch unsinnigem Konsumverhalten beitragen, während andererseits Sebi Kienle als positives Gegenbeispiel genannt wurde, da er sich von HEP sponsorn lässt einem Unternehmen, das sein Geld im Bereich Solarenergie zu verdienen versucht und Sebi zudem sich vor einiger Zeit aus dem Sponsoring des Team Bahrain verabschiedet hat.
Als ich vor einigen Monaten im Zusammenhang mit Triathlon überhaupt das erste mal von der Firma HEP gelesen habe, versuchte ich mich aus einer gewissen Grundneugierte heraus schon mal schlau zu machen, was hinter dem Namen HEP steckt, unter anderem auch, weil ich mich unabhängig vom Triathlon-Thema durchaus für nachhaltig ökologische Investments interessiere.
Insgesamt fand ich dann aber (nach Google-Recherche über verschiedene Quellen) die konkreten Projekte von HEP (eine kleine und eine rießengroße Solarfreiflächenanlage in Japan, die sich hauptsächlich aufgrund dort noch fließender erheblicher Einspeisevergütung ökonomisch rechnen könnte) etwas zu schwammiig und
mit zu viel Risiken versehen als dass ich da eigenes gespartes Geld investieren wollte.
Solarprojekte in den USA, Kanada und Deutschland waren zwar schon geplant, sind aber
wegen geänderter politischer Rahmenbedingungen vorerst wieder verworfen worden, was nicht so verwunderlich ist, denn Solarfleiflächenanlagen sind ja im Gegensatz zu Solaranlagen auf Dächern durchaus umstritten, da hierdurch regelmäßig Flächen zur Agrar- oder Forstnutzung verloren gehen.
Der Werbespruch von HEP ("There is no planet B") ist zweifellos griffig und gelungen, aber letztlich will die Firma doch - das lehrt die allgemeine Lebenserfahrung- in erster Linie Rendite erwirtschaften und Anlegergeld einwerben und das mutmaßlich gar nicht so wenig Geld, das jetzt in das Sponsoring von Triathlonprofis fließt muss ja auch aus dem Anlegergeld in irgendeiner Weise refinanziert werden.
Besonders irritiert hat mich auch, dass die in Japan geplanten Anlagen nicht nur mit deutschen Anlegegeldern gebaut werden, sondern dass die entsprechenden Aufträge zum Bau der Solarparks dort offensichtlich gar nicht ausgeschrieben werden und dann der günstigste Anbieter vor Ort den Zuschlag erhält, sondern dass sowohl der Bau als uch spätere Betrieb der Solarparks von Tochterfirmen der HEP-Gruppe durchgeführt werden, was zwangsläufig früher oder später zu Interessenskonflikten führen muss,
Ich bin aber alles andere als ein Experte, was solche Investments mit geschlossenen Publikumsfonds angeht und habe mir meine Informationen bis jetzt nur zusammengelesen. Was denkt ihr darüber? Wie "ökologisch" ist eine Beteiligung an einer deutschen Firma, die Freiflächensolaranlagen in Japan baut und betreibt, was denkt ihr über das Kosten-Risiko-Verhältnis und die für 20 Jahre versprochene Rendite des Investments von 6%?