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Alt 10.06.2022, 22:22   #57
svmechow
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Registriert seit: 01.09.2021
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Zitat:
Zitat von welfe Beitrag anzeigen
Echt? Beim Gynäkologen war ich zuerst in der ersten und zuletzt in der letzten Schwangerschaft (das letzte Kind wird 17). Ich gehe auch erst zum Arzt, „wenn die Kacke am Dampfen ist“. Mein Mann dagegen ist best friend mit allen Ärzten der Stadt. Mag auch daran liegen, dass er mit Kärtchen gehen kann, ich hingegen erstmal selbst zahlen und dann sehen muss, was ich zurück kriege.
Kommste zu mir, wenn Du mal da bist. Ich werde, wenns gut läuft, zum Jahreswechsel aus der Klinik in eine Praxis umziehen


Natürlich gibt es da auch individuelle Unterschiede. Nie ist nie richtig und immer ist immer falsch.
Meine Mutter war zuletzt in gynäkologischer Betreuung am Tag meiner Geburt in den frühen siebzigern, während mein Vater als guter Privatpatient der ortsansässigen Ärzteschaft bestimmt schon mehrere Luxusreisen finanziert hat, indem er ohne allzuviel Sinn und Verstand alle möglichen Untersuchungen angeboten bekommt und als braver Patient auch durchführen lässt.

Das Vorsorgesystem ist eben so aufgebaut, dass meines Erachtens ein Ungleichgewicht herrscht zwischen den screening-Untersuchungen der Männer und denen der Frauen. Es bereits für Mädchen speziell Sprechstunden in der gynäkologischen Praxis, den viele Mädchen selbstverständlich wahrnehmen. Ferner gibt es den jährlichen Abstrich zur Früherkennung des Zervixkarzinoms und zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr die zweijährliche Einladung zur Mammographie. Selbst die Prophylaxe (Impfung) gegen humane Papillomaviren zur Vorbeugung von HP-assoziierten Tumoren wurde zunächst nur für Mädchen als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Warum dem so war, habe ich nicht verstanden.

Für Männer gibt es derzeit kein äquivalent zur gynäkologischen Vorsorge der Frau, dabei gibt es in Abhängigkeit vom jeweiligen Lebensalter auch spezifische Krebserkrankungen, die im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig erkannt werden könnten.

Seit Lance Armstrong weg ist vom Fenster, redet keiner mehr von Hodenkrebs, obwohl dies anders als andere Krebserkrankungen gerade bei jüngeren Männern zwischen 25 und 45 Jahren einen Altersgipfel aufweist. Und darüber muss aufgeklärt und informiert werden. Sicher ist die effektivste Methode zur Früherkennung von Keimzell- und anderen Hodentumoren die regelmäßige Selbstabtastung. Aber: wissen das die jungen Manner auch????
Ähnliches gilt, wie ausführlich dargelegt, für Männer der nächsthöheren Alterskohorte für die Prostatakrebs-Früherkennung.

Ich denke eben, dass das Fehlen einer so selbstverständlichen Vorsorgekultur mit regelmäßigen Praxisbesuche die Hemmschwelle für einen Arztbesuch grundsätzlich erhöht. Das führt dann unter Umständen dazu, dass Mann erst in die Notaufnahme kommt, wenn aus dem bonjour-Tropfen bereits eine manifeste Hodenentzündung geworden ist…kleiner Scherz zwar, aber genau so gesehen, mehrfach. Und nicht etwa, weil die Kerle allesamt indolent wären, sondern weil der Ganz zum Arzt einfach ein viel höherschwelligerer ist, wenn ich erstmal suchen muss, wo ich hingehen kann.
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