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Alt 29.10.2018, 23:16   #4191
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.720
Ach, wie lang ist es doch scnon wieder her...!?
Sieben Tage!
Dieses Wochenende war mal wieder ein nicht verplantes. Und damit das letzte für mehrere Wochen.
Es reifte der Plan, zum letzten Mal dieses Jahr die Parzelle in diesem Mikro-Milljöh namens Campingplatz zu mähen und etwas Ordnung zu schaffen.
Will nicht sagen, das sei nicht gelungen, aber irgendwie lief doch alles anders als geplant.

Freitag Anreise.
Ich les ja ab und an alte Blogbeiträge und hatte mich die ersten Kilometer A3 ernsthaft gefragt, obs nichtmal wieder Zeit sei, euch mit Storys von der Autobahn vollzuheulen.
Linksfahrer, der Rechtsüberholer, dem direkt ein weiterer folgte, der sich dann als Zivilfahrzeug der Rennleitung entpuppte, Überholer, die nicht schneller als die zu Überholenden fahren und natürlich die Sonntagsfahrer, die ohne ersichtlichen Grund mit 60 auf der rechten Spur entlanggondeln.
Ohne Händi in der Hand, offensichtlich.
Das wär ja ne weitere Spezies über die es sich zu berichten lohnte, und vor ders mir am meisten graust.
Das kann eigentlich gar nicht schlimm genug bestraft werden, in my humble opinion.

Aber gut, war vor Würzburg auf die B8 ausgewichen, weil ich tanken wollte. Würzburg ist zwischen hier und Laramie das billigste Pflaster und wenn nicht grad Stau auf der A3 ist und alles durch Würzburg will, ists auch gar nicht sooo viel langsamer.
Nu gut, 134,9 statt wie überall sonst 146,9 lohnte auch n paar Minuten mehr.

Zurück auf der Bahn Ernüchterung nach einigen Kilometern.
Die Karre schüttelt sich bei allem was mit Last zu tun hat, beschleunigt kaum noch und geht, das erfuhr ich in nem relativ ungünstigen Zeitpunkt, schlagartig aus, wenn man dennoch aufn Murl steigt.
Grad noch zwischen zwei LKWs aufn Standstreifen gekommen, neue Freunde gefunden, die mich fröhlich angehupt haben, aber lebend und unversehrt zum Stehen gekommen.
Zündung aus, Zündung an, geht wieder. Beschleunigung einwandfrei, bis im 5. Gang halt und unter 3k revs.
Darüber liefs verblüffenderweise auch wieder, also schnell die Idee, umzukehren, beiseite geschoben und der Bemühung gefröhnt, die Kiste im Fünften auf über 3000 Umdrehungen zu halten.
Macht dann so runde 130 Klamotten, also alles fein.
Bis die Kischd wieder ausging, diesmal am Nürnberger Kreuz und diesmal hab ichs nur knapp überlebt.
Najagut, Schwamm drüber, man will ja nicht nachtragend sein und ausserdem muss man sich auch einfach einmal vorstellen, dass das Auto das auch nicht absichtlich macht, weil letztlich ists ja fast wie wenn man zum Zahnarzt geht, nur dass die Büchse nedds Maul aufsperrt sondern die Motorhaube und dann da drin rumgespenglert kriegt und das kann ja an und pfirsich kein Auto wirklich wollen, oder?

Davon abgesehen war ich eh fast da und mit etwas Eilgang würds sogar reichen, in meinem Lieblingsetablissement noch was hervorragendes zu Spachteln zu kriegen nachdem ich nur fix den Gashahn auf, die Heizung an gemacht unds Rad geschnappt hätte, mich eiligst dorthin zu verfügen.
Nur die Blume, die mir Gesellschaft leisten wollte, war bei ihren Nachbarn versackt und meldete sich erst und dann auch nur telefonisch, als ich mitm Essen fertig und beim zweiten Bier angekommen war.
Mei, auch die hatte keinen güldenen Tag und unterm Strich machts ja auch nix, mal zeitig in die Falle zu kommen.
Schön so n Käffchen am Morgen zusammen hat ja nu auch schon was.
Gewaltiges.

Weil ich der Idiotie an diesem Wochenende noch nicht genug Vorschub geleistet hatte (da geht noch was!), ignorierte ich zudem die Wettervorhersage. Schlimmer ging Sonntag an sich nimmer, dennoch kam mir gar nicht auch nur der Hauch der Idee, die Radlererei auf Samstag zu verlegen. Da wärs nämlich zumindest am Nachmittag und von Oben trocken gewesen statt wie am Sonntag ganztägig zu schiffen als solle alles, was den Sommer über nicht runtergekommen ist, nu in den paar Stunden nachgeholt werden.
Stattdessen mach ich nen Spaziergang.
Ja, richtig gelesen.


















Nach dieser Frischluftaktion gelang es mir dann problemlos, ne Party am Abend auszulassen, kein Fehler mithin, weil mir um Zehn schlicht erneut die Lichter ausgingen.
Das mit diesem Sauerstoff ist man von hier einfach nimmer gewohnt...

Gut geschlafen hab ich dennoch nicht;- da war ja noch was.
Die Geschichte mit dem waidwunden Bürgerkäfig.
Auch wenn man denkt, man steigt da rein und fährt dann, bisses nimmer geht und dann sammelt einen der ADAC schon auf, arbeitets halt in einem.
Ob man das jetzt will oder nicht.

Sonntag wars Wetter dann noch mieser als vorhergesagt.
So mies, dass sich an sich ein 'Karibischer Nachmittag' (diplomatische Umschreibung für ausufernden Alkoholkonsum aufgrund hundsmiserabliger Grosswetterlage) locker ausgegangen wäre, allein, die Entscheidung fiel auf nen Besuch beim Griechen.
Geöffnet bis um Zwei, ne halbe Stunde vorher Ankunft, Essen gibts noch gabs die Auskunft und schon ging es los.
Ehe zumindest die Getränke bestellt und gekommen waren, wär an sich schon zu gewesen.
Ok, zugegeben, man kanns nem Wirt auch einfacher machen, aber mei, Leben ist kein Ponyhof.
Da er den Laden frisch übernommen hatte, lies er sich nicht lumpen.
Neben überbackenem Weissbrot vorm Essen, panierte Zucchini zum Essen und griechischen Joghurt mit Honig nachm Essen (der war der eigentliche Fauxpas, der gescheiter abzulehnen gewesen wäre, denn der entpuppte sich als wie n Betonklecks im Magen den ganzen Nachmittag über, das Zeug ist ja ultrafett)(wenngleich halt soooo lecker!) kam natürlich noch das regulär bestellte Essen hinzu und der Weg zum Auto, jaja, zum Hinwandern reichte es rein zeitlich nimmer, hüstel..., wie der Rest vom Nachmittag war daher kein Spass, damit und klar auch davon geprägt und somit komplett beim Deibel.

Womit sich auch die Frage erledigt hatte, den Karren eventuell noch heimzuchauffieren.
Die lautete ja etwa entweder Sonntag zu fahren, keine LKWs, die man mit ner Büchse, die nicht beschleunigt, überholen wollen würde, dafür ist der Rest der Welt (von Ausnahmen abgesehen, siehe oben) auch rechts mit 120 Sachen unterwegs, oder auf Montag zu warten, zwischen LKWs mitzuschwimmen und so zu tun, als wäre Eile irgendwas total perverses aus irgendner anderen Welt.

Und dann kam mir noch der Gedanke, doch noch ne Werkstatt aufzusuchen. Montag, gleich in der Früh.
Hm, ja.
In der ersten wartete ich ne Stunde um zu erfahren, dasse auf Wochen hinaus ausgebucht wären, in der zweiten sagtenses mir gleich.
Immerhin erbarmte sich einer, mir mal eben fix den Speicher auszulesen und ne Probefahrt zu machen, was in der Empfehlung mündete, ich solle versuchen, vorsichtig nach Hause zu fahren.
Hm, ja, spuper Idee.
Klappte auch bis Höchstadt, dann war wieder der Laden mit den vier Buchstaben und den gelben Autos an der Reihe.
Immerhin keine brenzlige Situation mehr, der Bedarf war ja gedeckt.
Fast wie Autoreisezug, nur ohne Zug.
Nette Gesellschaft unterwegs, ungeheuer Sprit gespart, nur die Büchse ist halt immer noch kaputt, wenn man ankommt.
Aber gut, man kann im Leben nicht alles haben.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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