Zitat:
Zitat von Antracis
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Was ich mich frage: Sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Athet*innen da wirklich so groß, wie sie teilweise scheinen ? Oder lassen wir uns vielleicht von einer gewissen Außendarstellung blenden, und unterschätzen introvertierte Athleten ?...
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Ja, ich halte das Mentale für einen Mythos. Für etwas, was überschätzt wird.
Wichtiger sehe ich diese 3 Dinge:
1. Die Motivation/die Ziele, die man hat. Ein Frodeno wird nicht zufällig Olympia- und Hawaiisieger. Das war in seinem Kopf drinnen. Tag und Nacht hat er davon geträumt. Er wollte das unbedingt (also auch dann, wenn er nicht trainiert hat).
2. Das Training: um eine gewisse Leistung zu erbringen, muss man ein gewisses Training absolvieren. Wie soll ich in Hawaii 2:36 laufen wenn ich nicht mal einen nackten Marathon unter 3h schaffe? Würde ich heute in Hawaii starten, käme es zu einem enstpannten Sonntagsspaziergang mit Puls 90. Mehr habe ich nicht mehr drauf. Bin ich deshalb in diesem Augenblick mental schwach?
Ich will sagen: um sich im Wettkampf an seine Grenzen zu bringen, muss man entsprechend trainiert haben.
3. Der Verstand: ich habe zu meiner Zeit keinen Deutschen Triathlonmeister getroffen, der nicht wußte, von was er redete und klare und geordnete Gedanken hatte. Auch war es mein Eindruck, dass sie sehr gezielt trainieren und sich selten im Training abschießen. Ich hatte niemals den Eindruck, dass sie mental härter waren als ich.
Vielleicht ist "das Mentale" irgendwo überall mit drinnen, aber grundsätzlich halte ich es für überbewertet (wenn es heißt "der ist mental hart").