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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Anna ist Olympiasiegerin!
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Alt 26.07.2021, 09:30   #605
captain hook
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Immerhin ist Anna ja auch ein Jahr lang für ein niederländisches Profiteam gefahren.

Aber da dies dem Rennen viel Farbe verliehen hat, könnte man von mir aus den ganzen Tourfunk (und am besten auch die Wattmesser) während des Rennens komplett verbieten, so wie es ja seit Jahren auch schon diskutiert wird.

Das würde dem Profiradsport in Punkto Attraktivität weitaus mehr helfen, als Verbote von Supertuck oder Ellbow-Position.
zu 1: Belgisch. und noch dazu zu 1. wenn man ihre damalige Zeit nimmt, wo sie 2 oder 3 Monate bei jedem kleinen belgischen Kirmessrennen abgehängt wurde, weil eng und Ellenbogen und Pflaster vielleicht nicht so ihrs ist, da kann man sich schon vorstellen, dass der eine oder andere sie im Straßenrennen nicht so hoch eingeschätzt hat. Das war bei Olympia komplett anders. Besonders so wie sie es gefahren ist. Breite Straße, Platz, klare Situation. Das mögen die dann bei ihrer Einschätzung vergessen haben, was dann halt gar nicht mal so clever war. Grundsätzlich wäre es möglich gewesen das einschätzen zu können, was aber ja leicht gesagt ist, wenn man ihren Weg verfolgt und sich für sie interessiert.

zu 2: das sehen Leute vorm Fernseher so, die Profis und die Rennställe in sehr großer Mehrheit nicht.

Grundsätzlich fand ich den Verlauf nicht so überraschend und Trixi Worrack hat es nach dem Rennen gut zusammengefasst. Olympia und WM laufen häufig etwas kurios, was die Leute mit Erfahrung dort auch eigentlich wissen. Marianne Voss führte aus, dass das mit dem Funk und den Infos ja schon immer so war und das vorher alle wussten und das man das natürlich hätte mit einkalkulieren müssen.

Das mit dem Funk ist aber nur das eine. Wenn man sich Frauenrennen anschaut, ist es häufig so, dass sich die Spreu vom Weizen trennt und dass daraus dann Attacken auch schon häufiger nicht zugefahren werden. Dieser Effekt wird bei Olympia noch verstärkt, weil die Teams kleiner sind. Außerdem war es ein bisschen wie im Männerrennen... am Ende will ja auch jede gewinnen und nicht die Arbeit für die anderen machen. Muss man halt im Auge haben, dass man im Zweifel erstmal jemanden einholen muss der vorne ist um zu gewinnen. Lidls Favoritin Uttrup hat das Rennen auf Cyclingnews als "shit" bezeichnet.https://www.cyclingnews.com/news/cec...okyo-olympics/ Sie ging aber davon aus, dass die Holländerinnen ihr die Chance zum Sieg auf dem Tablett servieren. Sie selbst hat im Rennen nur sehr wenig getan um die Nachführarbeit zu forcieren. Immer bis zum Hinterrad der Fahrerin davor zu fahren hat damit halt nix zu tun.

Aber zum Wesentlichen. van Vleuten hat ja wie vorher absehbar oben am Berg attakiert wie sie es halt häufiger tut. Für ne lange Attacke ist sie auch immer zu haben. Da war es ja Verfolgung Frau gegen Frau. Und eine Frau im Format von van Vleuten war dabei nicht in der Lage Annas Vorsprung signifikant zu verkleinern. Und da war Anna schon 100km in der Spitzengruppe. Das sagt viel auch über die physische Leistung aus die Anna da gezeigt hat. Neben der sehr schlauen Kalkulation der ggfls. zu erwartenden etwas chaotischen Situation in so einem Rennen war das physisch brutal.

Ob sich das beim belgischen Feldwegrennen so reproduzieren lassen würde oder ob es wie 2017 wäre... who knows? Aber Olympia war kein belgisches Feldwegrennen.

Die physischen Voraussetzungen mit der richtigen Taktik und Umsetzung zu verbinden in dem dafür richtigen Rennen... das war die ultimative Kunst. Alle Faktoren richtig berechnet könnte man dazu sagen.
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