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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Lionel Sanders - Lionel wer?
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28.06.2021, 09:38   #2060
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von schnodo Beitrag anzeigen
Ich fürchte, genau das wird notwendig sein. Wie er selbst sagt, hat Lionel überwiegend schlechte Tage auf der Langdistanz. Das war kein Ausrutscher, sondern ist die Norm. Er wollte eigentlich mit sehr guter Vorbereitung und ordentlicher Ausführung die Serie durchbrechen. Er muss irgendwas grundlegend ändern, vermutlich bei der Verpflegung, aber man weiß nicht was...
Ich fühle mich gerade ein wenig bestätigt in meiner Einschätzung vom Februar:

Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Ich würde mal virtuell in die Suppe spucken und behaupten, dass wenn er wirklich die Absicht hätte sich substanziell im Schwimmen zu verbessern, er bereit sein müsste, dafür auch mal auf einen Wettkampf wie in Miami zu verzichten.

Es ist klar, dass für einen Profitriathleten Wettkämpfe das Salz in der Suppe sind, über die man Selbstbewusstsein tankt, wo man im Mittelpunkt steht und sich Anerkennung holt.
Deshalb will jeder Profisportler auch möglichst oft sich eine derartige Adrenalinspritze holen.
Nur schneller machen Wettkämpfe eher nicht. Schneller wird man im Training.

Ein guter Trainer bremst seinen Schützling in solchen Situationen aus, denn kein Weltklassesportler ist ganzjährig in Topform. In manchen Sportarten ist es immerhin möglich auch mal Wettkämpfe ins Training zu integrieren und z.B. wie im Radsport manchmal im Feld mitzurollen ohne allzu viel zu investieren, wie Froome es gerade bei der UAE-Tour zeigt. Im Triathlon ist dieses Mitrollen nicht möglich. Wenn man da an der Startlinie steht, muss man auch performen und die Vorbereitung dementsprechend gestaltet haben.

Und gerade bei einem Multiausdauersport wie Triathlon, wo man darauf angewiesen ist, viel Zeit ins Radtraining zu stecken, weil es die zeitlich dominierende Wettkampfdisziplin ist und viel Zeit ins Lauftraining zu stecken (weil es hintenraus die rennentscheidende Disziplin ist), ist es kontraproduktiv in einer Phase, in der man eigentlich am Schwimmen arbeiten müsste, einen Wettkampf mit starker Konkurrenz zu planen, der einen im Trainingsprozess zwingt, auch auf dem Rad und im Laufen genügend intensives Training einzubauen.

Nach dem Wettkampf in Daytona weiß Sanders, wo er steht. Weiß, was er gut kann und woran er unbedingt arbeiten muss, wenn Hawaii als Fernziel nochmal besser laufen soll. Was hilft ihm da ein weiteres Rennergebnis auf ähnlicher Distanz nur drei Monate später unter vergleichbaren Rahmenbedingungen?

Vielleicht hofft er auf ein Wunder, dass er plötzlich mit einer Minute weniger Rückstand auf die Spitze aus dem Wasser kommt. Realistisch zu erwarten ist das nicht.
Es war richtig, dass Sanders in den letzten Wochen einen gewissen Fokus aufs Schwimmen gesetzt hat, aber es war definitiv falsch, in dieser Zeit einen Wettkampf nach dem anderen abzureißen, um sich ständig zu selbstvergewissern, dass er auf dem richtigen Weg ist).

Sanders hat sich im Schwimmen verbessert, das muss man ihm zugestehen, aber er hat eben auch hinsichtlich der Rad- und Laufperformance auf der Langdistanz einen Preis dafür bezahlt. Kein anderer Athlet der Langdistanz-Weltspitze hat im ersten halben Jahr ähnlich viel Mitteldistanzwettkämpfe abgerissen wie Sanders (nicht mal Sam Long und der erholt sich aufgrund seines Alters von Wettkämpfen sicherlich schneller als der 33-jährige Sanders.

Gerade für Langdistanzen braucht man, um den Stoffwechsel vorzubereiten auch lange und ruhige Einheiten zu Fuß und auf dem Rad und solche kann man nicht sinnvoll im Trainingsprozess unterbringen, wenn man alle paar Wochen eine Taperingphase hat, sich im Schwimmen mit hochspezifischem Training verbessern will und außerdem dann auch noch die Erholungsphasen nach Mitteldistanzen unterbringen will.
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