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Alt 29.09.2016, 09:32   #3990
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Also wenn man keine Kinder hat, oder Kind hat, die nicht im Religionsunterricht sind und es einen trotzdem stört, dass andere Kinder dort (angeblich) angelogen werden, dann klingt das für mich nach einem gewünschten Religonsverbot.
Du fragst, ob es einem Religionsverbot gleichkommt, wenn man für die Abschaffung des Religionsunterrichts plädiert.

Nehmen wir an, ich würde argumentieren, dass ein Richter nicht die Bibel zur Grundlage seiner Urteile machen darf, selbst dann nicht, wenn er dadurch mit keinem Gesetz in Konflikt geriete. Würdest Du dann entgegnen: "Das klingt für mich nach einem Religionsverbot"?

Oder ich würde argumentieren, dass niemals und unter keinen Umständen in unserer Verfassung stehen darf: "Ergänzend gelten die Bücher Moses 3 und 4, sowie die Verse Römer 1, 12-24, sowie die Zehn Gebote". Würdest Du dann entgegnen: "Das klingt für mich nach einem Religionsverbot"?

Ich finde, Religion kann nach Herzenslust ausgeübt werden, ohne Kinder vom Kindergarten an zu indoktrinieren. Genauso wie jede andere Weltanschauung, für die wir kein Unterrichtsfach haben.

Haben wir Kommunismus-Unterricht? Nein. Ist es deswegen verboten, Kommunist zu sein, eine entsprechende Gruppe zu gründen und jeden Donnerstag eine Demo in der Innenstadt zu veranstalten? Nein.

Ich hätte nichts gegen Religionsunterricht, wenn zwei Voraussetzungen eingehalten würden:

• Erstens, die Opfer wären dem Lehrer an Alter und Verstand ungefähr ebenbürtig. Damit wäre ausgeschlossen, dass man sich die Unerfahrenheit und Gutgläubigkeit der Kinder zunutze macht. Warum müssen es ausgerechnet Kinder sein?

• Zweitens, dass gelehrt wird, was wir tatsächlich über die Religionen wissen. Damit wäre ausgeschlossen, dass es eine Propaganda-Stunde des jeweiligen Glaubens wird. Propaganda hat in Schulen nichts zu suchen.

Es ist ein großer Unterschied, ob man sagt: "Christen glauben XY", oder ob man den Schülern eintrichtert: "Jesus ist für Deine Sünden gestorben, denn Du bist ein Sünder, aber er liebt Dich, und er erwartet, dass Du dies tust und jenes unterlässt." Das eine sind historische Fakten, das andere ist Propaganda.

Die Schul-Prediger wissen ganz genau (und nutzen es aus), dass Kinder und Jugendliche noch nicht das Rüstzeug haben, um den Wahrheitsgehalt der Religionsstunde abzuschätzen. Zudem wird eine Atmosphäre erzeugt, in der Widerspruch bestraft und Zustimmung belohnt wird. Übrigens auch durch Noten und Zeugnisse, vor allem aber durch sozialen Druck. Niemand will sich dauernd mit dem Lehrer anlegen. Es gibt ein eindeutiges Koordinatensystem von "richtig" und "falsch", und die Lehrer wissen sehr gut, wie man die Schüler damit steuert.
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