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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Lionel Sanders - Lionel wer?
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Alt 04.02.2021, 21:46   #1651
schnodo
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Benutzerbild von schnodo
 
Registriert seit: 28.10.2011
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 8.974
Addressing the Negativity || SSS Part 2

Live hat nicht geklappt, die Gemahlin hatte einen Essenswunsch, der in meinen Zuständigkeitsbereich fällt.
Nach dem Essen habe ich mir das Video angetan. Nichts Besonderes, muss man nicht gesehen haben und zum Glück keine Überlänge. Zusammenfassung: Gefühl bringt im Schwimmen mehr Tempo als Gewalt. Folgend dennoch mein Mitschrieb.

Lionel bekam zu seinem letzten Video viele Kommentare, dass er dem Schwimmen sehr negativ gegenübersteht. Er wird in zwei Teilen darauf eingehen. Ein Kommentar lautete in etwa, "tolle Inhalte, eine so schöne Gegend, aber ich komme nicht über die negative Einstellung des Typen hinweg, wenn es ums Schwimmen geht." Er wird sich nicht als Schauspieler betätigen und auch nichts beschönigen. Er ist unzufrieden mit seinen 1:12 pro 100 yd aus dem letzten Test. Er hat sein Schwimmen in den letzten 10 Jahren weitestgehend für sich behalten weil er damit zu kämpfen hat und weil er eben schlecht schwimmt. Es ist nicht einfach für ihn, positiv zu bleiben. Er hat sich fast 10 Jahre lang dem Ziel verschrieben, sein Schwimmen zu verbessern, und diesem fast sein Leben gewidmet. Das ist der Prozess, das ist was geschieht, es ist entmutigend.

Das bringt ihm zum zweiten Teil: Trotz des ausbleibenden Erfolgs lässt er sich nicht abbringen, er geht weiter schwimmen, er glaubt nach wie vor, dass es möglich ist. Ja, es stimmt, er muss eine positive Einstellung, Unbeschwertheit und Freude mit zum Schwimmen bringen. Aber da ist er noch nicht und deswegen macht er diese Stop-Sucking-At-Swimming-Serie. So kann man ihn von Anfang an beobachten, wie er alles in die Waagschale wirft und seinen letzten Versuch unternimmt, sich zu verbessern. Das ist die Reise.

Oft verlässt er Pool frustriert. Er arbeitet so hart und es bewegt sich nichts. Er schwimmt jeden Tag, manchmal zweimal am Tag und die Uhr zeigt trotzdem immer wieder das Gleiche. Das zu überwinden und das Ziel zu verfolgen, das will er nicht verstecken. Und obwohl er kaum Talent hat und obwohl er immer weit hinter seinen Mitstreitern ist und obwohl seine Kritiker sagen, dass er mit einer solchen Schwimmleistung niemals die größten Rennen wird gewinnen können, steht er immer wieder auf der Matte, ackert weiter und glaubt, dass er es schaffen kann. Er will positiver werden, aber das geschieht nicht über Nacht.


Bildinhalt: Full House

Schnitt zum Pool. "Full house!" verkündet Justin. Lionel und Heather, Paula und Eric, Courey, Joanna Brown, Chelsea Burns, dann noch ein paar Kanadier, u.a. Tristen Jones und zwei Namen, die ich nicht verstanden habe (Mahela?, Don?)

Die 20th Century Fox Intro-Melodie, atemberaubend schlecht auf der Blockflöte gespielt, kündigt im Video an, dass es ans Eingemachte geht. Flashback, wir sind auf dem Weg zum Schwimmen. Es ist Tag 24 seines Schwimmprojekts, fünf Tage vor dem Zeitschwimmen. Am Montag, Tag 21 hatte er eines seiner besten Schwimmen. Konstant 1:10, 100er mit 1:20er Abgangszeit in 1:05 geschwommen, richtig gut für ihn. Beim nächsten Schwimmen kompletter Mist. Was er daraus lernen kann, ist, dass es ist wie im Rennen, an einigen Tagen ist es da – vermutlich meint er die Macht – und er kann gut schwimmen: Er erinnert sich an seine 18:50 für 1500 m auf der Langbahn. Und dann gibt es Tage, wo es im Rennen beschissen läuft, und er findet kein Mittel, zumindest noch ein halbwegs passables Schwimmen zu retten.

Gestern gab es 6 × 250 yd mit Abgangszeit 3:10. Er schwimmt mit Joanna Brown und Chelsea Burns, die schneller sind als er, und er ist sofort frustriert, weil er schon beim ersten Intervall abgehängt wird. Anstatt die Gelegenheit zu nutzen, und darüber nachzudenken, an welchen guten Gewohnheiten er arbeiten könnte, wird der sauer und schwimmt unkontrolliert und rein mit Kraft. Nach dem Set ist er komplett kaputt, hat nichts gelernt, seine schlechten Gewohnheiten verstärkt, und das Set komplett verschwendet. Das hat an ihm genagt und deswegen hat Justin ihm das Okay gegeben, das Set später am Tag noch einmal zu schwimmen, mit besserer Technik.

Talbot befragt Justin, ob Lionel sich überhaupt verbessert hat. Justin meint, dass er sich 2 % verbessert hat. Er lernt, sich etwas zu entspannen. Es ist ein klassischer Fall von "weniger Anstrengung, mehr Geschwindigkeit". Und das ist ein Konzept, das Lionel total fremd ist. Aber er beginnt, es zu fühlen, ab und zu. Justin berichtet vom Vortag als Lionel am Nachmittag den erwähnten zweiten Versuch unternahm, das Set zu schwimmen. Er ist es lockerer angegangen und wurde mit einem besseren Resultat belohnt. Justin war kein Fan davon, das Set zu wiederholen, aber er hat ihn machen lassen. Es hat sich gelohnt, kann er im Nachhinein sagen.


Bildinhalt: Der Coach ist nicht unzufrieden

Lionel fasst zusammen: Wie es beim ersten Mal lief, ist bekannt. Beim zweiten Versuch, nahm er sich nur vor, entspannt und nicht brutal zu sein. Und damit ist er seine Intervalle 3 bis 5 Sekunden schneller geschwommen mit weniger gefühlter Anstrengung. Er stellt wiederholt fest, dass genau dieser Zusammenhang für Sportler mit einer Rad- oder Laufhistorie nicht nachvollziehbar ist, aber so ist es.
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🏊 Mein Kraul-Armzug-Video: EnglishEspañolDeutsch 🏊

Geändert von schnodo (05.02.2021 um 19:55 Uhr). Grund: Dumm wie die Nacht finster: Es war nicht Star Wars, sondern das 20th Century Fox Intro
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