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Alt 18.11.2020, 18:58   #12355
Loretta2.0
Szenekenner
 
Registriert seit: 20.10.2020
Beiträge: 177
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Dann müssten wir vielleicht im Detail definieren, wo und wie es aktuell im Radsport ein "strukturelles" Problem mit Doping gibt.

Für mich klingt die These von strukturellem Doping schon so, als ob alle Teams dopen würden, zumindest alle Teams die sportlich erfolgreich sind.



Bei funktionierenden Blutpässen und engmaschigen Trainingskontrollen (die Problematik im Pandemiejahr 2020 ist mir wohl bewusst) zeigt sich für mich Doping heutzutage nicht in erster Linie an der Leistung. Die Dopingmethoden, die wirklich zweifelsfrei die Leistung steigern, sind heutzutage auch nachweisbar, wie das heute vormittag von dir gepostete Beispiel der beiden (erwischten) Marathonsieger des Sofia-Marathons unterstreicht.

Ich bin ja keine ausgewiesener Dopingexperte, beschäftige mich aber immerhin seit 25 Jahren sehr intensiv mit dem Thema. Mal (hypothetisch) alle moralischen Argumentationen beiseite geschoben: ich wüsste nicht, was ein Profisportler im Ausdauerbereich egal ob Läufer, Radsportler oder Triathlet, der regelmäßig im Training kontrolliert wird, sich aktuell mit minimaler Aufdeckenswahrscheinlichkeit reinpfeifen könnte und das ihm gleichzeitig eine große Leistungssteigerung verschafft.


Der gedopte irische Triathlet, der letzte Woche eine vierjährige Sperre erhielt (Ben Shaw) und der der erste erwischte Triathlonprofi seit längerem war, ist durchaus kein unbekannter Name aber fiel trotzdem in den vergangenen 10 Jahren durchaus nicht durch überragende Leistungen auf und ähnlich ist es auch bei sehr vielen Dopingfällen der letzten zwei bis drei Jahre im Profiradsport (inklusive der bekannt gewordenen Namen aus der Operation Aderlass): es dopen überproportional häufig die Athleten der zweiten oder dritten sportlichen Reihe, bei denen es nicht um Grand-Tour-Siege oder WM-Titel geht, sondern eher um die berufliche Existenzsicherung im Profi-Sport.
In solch einer Situation steigt die Risikobereitschaft. Oder eben auch die Verzeiflung.
Es dopen nicht überproportional viele Athleten aus der zweiten oder dritten Reihe.
Vielleicht werden Sie nur überproportional erwischt weil ihnen die Finanzen für professionelles Doping fehlen.
Als Beleg gegen diese Behauptung von Dir nehmen wir mal die letzten Toursieger der vergangenen Jahrzehnte, ebenso Klassikerfahrer wie Valverde, Boonen, etc.
Ob das jetzt die obligatorischen 10 Jahre sind hinter denen Du Dich mit der "grauen Vorzeit" gerne verschanzt oder nicht tut nichts zur Sache.
Aktuelle Fälle findest (5 Jahre und weniger) Du aber in der ersten Reihe beim Schwimmen, Biathlon, Gewichtheben, Leichtathletik, etc. Massenhaft Olympiasieger und WR.
Manchmal schließt man sich einfach in einen Raum ein und ruft schnell den Präsi an und verweigert den Test (weil das Zeitfenster in dem man positiv getestet werden könnte noch offen ist- siehe Serena Williams - behauptete danach, dass sie sich diskriminiert fühlte wegen der häufigen Tests ), oder man läuft vor den Testern davon (ich müsste nach dem Afrikanischen Läufer schauen, komme gerade nicht auf den Namen), zerschlägt die Probe mit einem Hammer, geht nicht an die Tür wenn es klingelt und hat plötzlich 4 verpasste Tests- "kann doch jedem passieren", etc, etc.
Und das sind nur mal die bekanntesten Fälle.

Das der Radsport (ich meine hier die Funktionäre, Veranstalter und auch die Präsis)jahrzehntelang seine eigenen Stars geschützt hat erhöht jetzt auch nicht unbedingt seine Glaubwürdigkeit in Hinblick auf seine Selbstreinigung, ebensowenig die Teammanager und Betreuer, die noch immer das Sagen im Radsport haben und die aus den "grauen Vorzeiten" sich von einem Team zum nächsten gehangelt haben.

Fachkundiges Personal für Blutdoping hatte Dr. Schmidt auch nicht, da haben es auch angelernte Kräfte gemacht, teilweise ohne jedwede medizinische Kenntnisse. Und ich glaube da nicht an einen Einzelfall.

Positive Proben die Verschwinden oder gegen Schmiergeld unter den Tisch gekehrt werden gibt es sicher auch nur in Russland oder Afrika.

Bedenkliche/aufffällige Blutwerte gibt es , häufig kommen die aber nur ans Tageslicht wenn Hacker diese Daten ins Netz stellen. Fancy Bears als Begriff mal googlen.

Unsere eigene NADA schafft es ja noch nicht mal (oder will es nicht)die Datenbank mit den Dopingfällen online zu halten. Doping existuert somit gar nicht
https://www.facebook.com/epochal.mis...4586?__tn__=-R

Das die Kontrolleure mit ihre recht bescheidenen finanziellen Mitteln nicht die neuesten Dopingsubstanzen finden können ist eigentlich logisch.Gibt es mittlerweile ein angewendetes Nachweisverfahren für Wachstumshormone?
Wenn ich nachlese wie groß der Markt dafür ist dfrage ich mich, wo das Zeug bleibt.
Positiv damit getestet haben sie meines Wissens noch niemanden damit und diese Mittel sind seit Jahrzehnten im Umlauf, die hatte sogar schon ein LA, Tyler Hamilton.
"Ich bin in meiner Karriere niemals positiv auf leistungssteigernde illegale Substanzen getestet worden!""
"Ihr tut mir leid, alle ihr Zweifler---", etc...
Immer die gleichen Sprüche, immer die gleichen Lügen- set Jahrzehnten.
Und hier steht dann wieder einer, der uns die neuesten Hochleistungssportler als überwiegend sauber verkaufen möchte...

Ah, ich sehe gerade, dass Klugschnacker schon alles gut belegt vor mir gepostet hat- gut gemacht!
Und ich habe geschaut, man kann wohl HGHs nachweisen, aber es wird nicht bei jedem Test auf alles getestet. Wie gesagt, einen positiven HGH Test gab es wohl noch nicht, obwohl viele damit gedopt haben.

Geändert von Loretta2.0 (18.11.2020 um 19:15 Uhr).
Loretta2.0 ist offline