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Alt 30.04.2019, 13:42   #4307
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.720
Also begann der Sonntag wie der Samstag...




Den Rest des Tages hab ich genutzt, um mir nach nen ausgiebigen Frühstück so richtig aus vollen Kannen einzuschenken.
Zur Ouvertüre einmal ummen See, knapp einmal und den Klettersteig dort eingesammelt.
An sich war ich hinterher schon bedient, ich wollt aber auf anderem Weg als ich gekommen war, nach Arco bzw. Dro zurück.
Joa, da lagen dann aber n paar andere Klettersteige 'im Weg', die die andern am Samstag aufgehaxt hatten.
Also nix wie hin.
Die eine Location ist ein Kletterpark mit verschiedenen, kurzen Klettersteigsektionen in allen Schwierigkeitsgraden.
Die andern hatten die am Vortag eisern alle durchgenudelt, dazu ging mir ein wenig der Sinn ab, nachdem mit die Klettersteigerei eh schon zuwenig mit Klettern an sich zu tun hat, halt Mittel zum Zweck, auch mal alleine was zu machen oder mal eben fix aufm heimweg was mitzunehmen. Aber hier und heute war mir das dann komplett zu viel, nachdem sich zig italienische Sippen den Park als Ostersonntagsziel auserkoren hatten und zwar nicht kletterten, aber unten, oben und üebrall am rumlärmen waren.
Stress pur, hab dann n paar Routen gemacht, bin ne Schlucht hintergekrabbelt und über die höchste Seilbrücke getänzelt und hab geschaut, dass ich weiterkomme...







So, morgens beim ersten Steig natürlich wieder ohne Getränk losgetrappst, aber glücklicherweise war ich nu mitm Auto unterwegs und hatte genug Süffiges an Bord.
War für die nächste Aktion auch nötig.
Die Jungs hatten sich den Steig am Karsamstag Morgen als erstes vorgeknöpft, waren in Dro um Sechs losgefahren, um um Acht einzusteigen.
Das allein war mir ne Nummer zu heavy, aber nach Fünf erst los auf nen Steig, der in Gänze 4,5 Stunden dauert, war nu auch nicht superoptimal...
Das war zwar alles unkritisch, aber letztlich könnt mans als schönes Beispiel sehen, wie es anderswo öfter mal läuft, ehe die Brüder dann von den Kollegen der Bergwacht abgeholt werden müssen.
Dass die Aktion sich ziehen würde, war klar, aber nach ner halbe Stunde das erste Mal auf die Topo gucken und feststellen, dass man erst nen verschwindend geringen teil gepackt hat, ist nicht grad so wahnsinnig erheiternd.
Mieser Rythmus, idiotisch verlegte Sicherungsseile, an denen man sich gerne mal die Finger einzwickt und die ausgerechnet an Stellen miteinander verbunden sind, wo es am dämlichsten ist, die Sicherung umzuklippen, verfolgten mich von Anfang an, dazu Stellen, die zwar eigentlich als leicht klassifiziert waren, es aber nicht sind.
Jedenfalls nicht in dem Mass, wie man es in der Topo wahrnimmt und denkt, alles easy, die paar schweren Stellen...
Es gibt relativ viele Notausstiege, die sahen aber so wenig einladend aus, dass ich mir echt Gedanken machte, wie gross die Not wohl sein müsse, da runterzuwollen...? Abseilen vielleicht, ja, aber ich bin sicher, die dementsprechenden Kandidaten haben kein 60m-Seil dafür dabei, geschweige denn zwei davon.
Na gut wie auch immer, ich hatte relativ bald keine Böcke mehr, der Steig kekste mich zunehmend an.
Dann war auch noch die Sonne weg und der eh schon etwas frische Wind trat deutlicher in Vordergrund als zuvor.
Dankbar nahm ich daher, endlich dort droben angekommen, die 'easy descent'-Alternative an. Dachte ich. Kam im Topo so rüber jedenfalls, als führte von knapp ganz droben der Weg wieder runter und man sparte sich das ganze Gipfelgedöns inklusive langem Abstieg.
War nur leider falsch. Es ging nicht runter, es umging nur n paar Klettereien, stattdessen krauchte man auf allen Vieren und ständig auf der Hut vor Schlangen nen ausgetrockneten Wiesenhang, eher ne Wand, was halt mit Wiese so geht, steilheitsmässig, hoch, um dort, links die Wand senkrecht hoch, rechts die Wand senkrecht runter, auf nem 1m breiten Band die Wand zu queren, wo man schliesslich wieder aufs allerschwerste Stück zurückgelangte, also die herkömmlich Route.
Nur hatte man wahrscheinlich mit der Nase in der Wiese den geilsten Part ausgelassen.
Ich denk, wenn einer da konditionell und im Kopf am Ende ist und so daherkommt, kanns schonmal eng werden mitm Bergfeeling...
Aber mei, ich war oben, halb Acht, nur noch anderthalb Stunden Abstieg.
Ääh, Moment..., da isses dann ja finster...?
Ja, eben.
Ok, wenns wirklich solange gedauert hätte, wärs auch kein Problem gewesen, die Akkus waren alle voll und/oder gebackupt, ich hatte genug Klamotten und Proviant (ausnahmsweise, hahaha... ) mit und selbst wenn nicht, gabs genug belebte Berghütten unterwegs, aber mittlerweile präsentierte sich die Lage deutlich anders als nachmittags im prallen Sonnenschein bei annähernd 30°C und die Garantie, sich nicht doch noch deppert irgendwie den Fuss zu vertreten, gibts halt auch nie...

Gefrustet wie ich war, hab ich schliesslich zur Krönung des Tages üebrsehen, dass michs Navi nicht wie gewollt über Limone runterlotst nach Dro sondern eben so, wie ich gekommen war.
Fuck.
Zum Grillen kam ich dann halb Zehn auch zu spät an, aber darauf war dann auch gepfiffen.


Joo, an sich hätte ich auch gerne ein weiteres Mal da in der Nähe vom idrosee am Flüsschen übernachtet, aber ich hatte für die restlichen drei Nächte meinen Einzug in nem Ferienwohnungsappartment zugesagt, zunächst weil da halt einer nur bis Sonntg geblieben war und dann auch ein bissl, um näher an der restlichen Truppe zu sein, weil wenn da zwanzig Leute sich und ihre Vorhaben über WhatsApp oder so abstimmen wollen, wirds echt schwierig.

Montag sind wir dann nach solcherart erfolgter, persönlicher Absprache zu dritt nach Mori gefahren, den Klettersteig dort inhalieren.
Bombenwetter, daher natürlich nicht allein, schon gleich auf der Strasse bei der Anfahrt nicht.
Nach der Kapelle, hinter der der Steig erst losgeht, verlief sich die Masse dann ein wenig und im Steig turnten zwar noch ein paar andere rum, aber die behinderten uns nicht und wir keine anderen.
Und ausserdem haben wir zu dritt fotografiert, so dass cih, wie selten genug, auch mal Bilder von mir gekriegt hab.




Naja ok;- wie so oft beim Klettern, nur Ärsche drauf...
Aufm Rückweg waren wir wieder mit Glück gesegnet;- der Stau weiterhin in der andern Richtung.
Erfreulicherweise machen die Italiener auch am Ostermontag ihre Läden auf, so dass wir gleich mal wieder fürs Grillen am Abend einkaufen konnten.
Die Beute fiel dann zwar leider teilweise dem Hund zum Opfer, aber gut, ein weiterer Anfängerfehler, Fleisch offen und unbeaufsichtigt rumliegen zu lassen...
Nach ner dementsprechend mageren Stärkung eine der geileren Aktionen: ein Schluchtklettersteig bei Nacht.

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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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