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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Ironman Wales 2019 - oder - Diesen Drachen zähmt niemand!
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Alt 20.09.2019, 10:54   #53
Eber
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Beiträge: 2.327
Race Bericht Ironman Wales 2019

Raceday
Die Nacht war Ok, 2 Uhr viel pissen müssen und auch völlig nassgeschwitzt das Hemd wechseln. Leichter Infekt, die Bugs müssen halt schnell noch raus, fühle mich etwas besser heute früh, fast perfekt. Erinnert mich an IM Regensburg 2012, da war ich auch Schweiß gebadet morgens.
4:25 auf, shit
4:35 Frühstück: 1Banane, Kaffee, 2 Buttertoast, Porridge mit Milch (heiss), Helen vom Gumpreston Hotel, war so nett.
5:00 Wz
Flaschen umfüllen Luftdruck Check kurze Probefahrt (Scheiss Garmin Edge 530 zeigt kein watt)
5:20 zurück
Shit 2
6:15 Treffen mit Krümel und Tominator im Neo, später noch Rookie Fabi und Patrick.


Eingruppieren war am Strand, sehr eng, waren insofern etwas spät dran und mussten durchs Gedränge. War 2017 einfacher?

Kurz vor 1h10 Startgruppe, und kurz nach Krümel, Tom Patrick eingruppiert. Fabi, gleich als erster von uns ins Meer.

Schwimmen
Schwimmen war gut, Platz kaum Gedränge und Wasser angenehm kühl, 17,5 Grad angeblich und fast keine Wellen. Blauer Himmel, sind wir wirklich in Tenby oder ist das Karibik?
Beine könnten krampfen heute, hoffentl. nicht gleich beim Schwimmen.

T1
Ich lasse diesmal den Neo an und renne los, im rosa Beutel Schuhe und Hotelschlüssel.
Hoffentlich hängt der Beutel noch.
Schuhe kosten 2x 20 Sekunden fürs an und Ausziehen und einpacken und auspacken, lohnt aber wie ich meine,
Neo geht im Zelt dann auch schwerer runter, da trockener. Kostet nochmals 5 bis 10 Sekunden. Die hole ich aber rein beim Uhr ausziehen im Laufen ? Das muss ich um den Ärmel nicht zu beschädigen.
Verpacke im Laufen Schwimbrille Kappen Nasenklammer und Ohrstöpsel.
Im Zelt: Schuhe aus, Neo aus, Beutel raus, nicht auf Bank setzen, Startnummernband an, Helm raus und aufsetzen, Rad-Schuhe an, Wechselschuhe rein, rosa Beutel rein, Beutel aufhängen und rausstöckeln über den rauen Asphalt zum Rad....

PS: Zw. Platz 4 und 5 meiner AK lagen am Ende 12 Sekunden.
Rad
Garmin ist Mist, die Scheiss Fenix ist im Laufmodus, ich komme nicht mehr zurück in den Bikemodus.
Dann beendet ich den Mist um neu aufzusetzen und sie läd erst mal die HF-Daten runter. DRECKSTEIL.
RadComputer ohne HF, verfiggtes Zeug, nicht für Races geeignet.

Fahre zu schnell los, und bin eine Stunde beschäftigt den IF runter zu bringen von 75-76%? auf 73,5%. Die Beine dürfen sich anfangs nicht hart anfühlen, bei einer Langdistanz bei angenehmen Temperaturen jedenfalls nicht. Tun sie aber fast.
Wetter ist viel zu gut für Wales, weder Wind noch Regen, nicht mal kalt. Nur Racekluft und Stützstrümpfe an, man benötigt heute mehr Flüssigkeit, vor 2 Jahren war ich mit nich viel mehr als 2 Pullen durchgekommen.
Nach der ersten Stunde Zwangsbeherrschung lass ich den IF dann wieder leicht wachsen. 74 wäre am Ende gut, denke ich,
Die Radform fühlt sich nicht berauschend an, aber auch nicht schlecht.
Im Allgäu hatte ich schlechtere Beine. Im Vergleich zu den Zuwächsen der letzten 2 Wochen hatte ich deutlich mehr erwartet.
Vielleicht ist das schon die Erklärung für den Einbruch beim Marathon.
Die Radbeine waren einfach nicht gut genug und ich bin die ersten 20 Minuten zu schnell angegangen, viel zu hohe HR (~137), ich hab im Bestfall 132avg.
Kein Warmfahren also. Dass da beim Laufen schneller Ebbe kommt, ist völlig klar, Körner verschwendet.
Ein leichtes Nachlassen ist vielleicht normal, und kam auch so, trotz der gefühlt zweite Luft nach dem Sturz,sieht man gut in Strava (ausser am St. Brides Hill, mit 345W in Loop 2 statt 328W in Loop 1: da war mir das Haushalten dann auch egal, und ich hab nicht mehr Energie gespart).

Der Sturz war dumm.
Beim Abfahren auf schmalem Feldweg an der Rahmenflasche rumfummeln ohne auf den Weg zu gucken, ist fahrlässig, auch wenn man alleine ist. Hatte Angst sie zu verlieren und kam vom Weg ab, wuummmm, schon knallte ich auf die steile Böschung.
Nur Gras, ein Glück. Der Aufprall war aber so heftig, dass ich dachte "das war's!".
War dann erst mal das Visier einsammeln Lenker von Erde und Gras befreien und Rad aufstellen und hob, ganz Tour de France, Arm und Hand nach oben, da grad ein Marshall da war und wollte erst mal aufgeben.
Ging insgesamt so 2 Minuten, dann bin ich langsam losgerollt um wenigstens zeitnah ins Ziel zu gelangen um dort dann aufzugeben. Etwas Rückenschmerzn und fetten Pferdekuss am Quad, konnte erst mal fast nicht kurbeln. Blick zum Lenker und ich blieb gleich wieder stehen:
Lenkeraufsatz etwas schief, verbogenes Carbon��, scheint aber nix lose und so probier ich's weiter ins Ziel zu Rollen um aufzugeben. Unterwegs dann mit zunehmendem Vertrauen dass mir nicht gleich der Lenker bricht, recht bald entschlossen die letzten 1,5h weiter zu racen. 3 Minuten Standzeit, alles noch drin, und ob ich mit dem Pferdekuss laufen kann oder nicht ließ ich erst mal aussen vor.
Das Bein ging nach und nach wieder besser zu bewegen, schalten konnte ich auch noch, der grosse Gang ging nicht mehr rein. Braucht man nicht häufig, es rasselte minimal in den grösseren Gängen. Kein Problem. Beim Lenker hatte ich etwas Angst, weshalb ich die rasanten Kurven vorsichtiger anging.

Ärgerlich, überhaupt, meine drecks BTA Aero Bottle Konstruktion. Wie lange ich da im Vorfeld herumjustiert hatte und dennoch war sie untauglich, jedenfalls hob die schwarze Pulle nicht, die andere schon, dafür hatte ich optimiert.
Verpflegungsflasche weg, mit 3/4 Füllstand, 80g KH, deshalb die Angst mit der Elite Rahmen Aero Bottle den Rest meiner Verpflegung (150g KH) zu verlieren. Die ist mir in der Vorbereitung auch mal aus der Halterung gefallen (man muss Luft reinlassen, nach dem auspressen).

Verpflegungsstationen sind in Wales eine Katastrophe, wusste ich schon, die müssten so positioniert sein, dass man langsam ankommt, also an einer Steigung und nicht nach einem Gefälle und sie müssen sonst wenigstens von weitem zu sehen sein. Sind sie nicht.
Ich bin viel zu schnell reingeknallt und konnte von 5 Versuchen 3 mal nichts erwischen, und an einer Station kam es fast zum Alptraum für mich und mindestens einem Teilnehmer.
Ich bin mit vielleicht 15kmh Geschwindigkeitsdifferenz schier in den Vordermann gecrasht, als ich meine Flasche am Lenker einschieben wollte. Ich musste sie sofort fallen lassen um noch die zweite Hand am Lenker zu haben um auszuweichen. Der hätte vielleicht noch wegen dem massiven Impuls von mir seinen Vorderman abgeräumt. Lags am Linksverkehr oder war die Station auf der falschen Seite, keine Ahnung. Riesen Glück gehabt, in Zukunft fahre ich da langsam ein.

Hab dann in der letzten Stunde die meisten wieder eingeholt und als ich vor mir dann auch noch den Tominator näher kommen sah, musste ich fast weinen, wir waren zur Quali verabredet, er muss mindestens 20min vor mir sein, wird nix mehr Tom. Schade. Meine Kumpels Patrick und Tom hatten sich auch schon Sorgen gemacht als sie ein verunglücktes P3 sahen und freuten sich als sie meine Wellblech Knatterscheibe von hinten anrauschen hörten. Yeah, fast Eber is back.
T2
Ausnahmsweise lass ich die Radschuhe an, im Wechselzelt ist sehr rauer Asphalt. Mimimimi.Im Laufen Helm runter, im Zelt Beutel gepackt, ausgeschüttet, Schuhe aus, Socken an, Schuhe an, Radschuhe rein, Helm rein, Beutel augehängt. Und ab....
Run
Als mich Krümel beim Laufen sah, rief er in etwa: "Was?! Kommst du schon jetzt?". Das ging mir runter wie Öl. Er muss eigentlich minimum 10 min schneller Schwimmen als ich, und bei allen gemeinsamen Events fährt er auch schneller Rad als ich. Abgesehen von Wales.

Es ging schwer los und endete vor der Wand. Kam zwar auf AK Platz 2 vom Rad, doch die Konkurrenz lief durchweg schnelle. Keine Chance, nicht mal die ersten 10k waren konkurrenzfähig. Kaum auf der Stecke schoss Tominator im Vierer Schnitt an mir mit breitem Grinsen vorbei. Yeah, nun kommt sein Rennen.
Ich sehe dass schon von Anfang an dass das Tempo schleichend sinkt, ohne je wieder zu steigen. Der Puls war auch viel zu hoch 142 statt 135.

Der Aduktoren Krampf rechts nach ca 30k, also Oberschenkel Innenseite, ist vielleicht einfach auch eine Sturzfolge. Der Pferdekuss am rechten Quad durch den Aufprall am Oberlenker, hat ja die restl. Radfahrt behindert. Beim Laufen hat es mich null gestört, jedenfalls nicht direkt, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Ein Krampf war ja auch ohne Sturz wahrscheinl. Und paniert fühlte ich mich ab km 20 sowieso..
Wandertag mal wieder. Die Kumpels liefen wie die Hasen, 2 sogar nach Hawaii. Klasse Tominator und Krümel.

Fazit
Leider einen sehr guten Tag benötigt und keinen guten Tag gehabt.
Hab's vielleicht im Vorfeld vergeigt, mit zu langem Koppel-Training. Am Mittwoch vor dem Rennen, nach anstrengender Hinfahrt die zweite Loop besichtigt (2h40) obwohl ich zu einem Lauf mit Rhys, einem der Locals, verabredet war, der mich dann auch noch über eine nahezu vollständige Loop über den Runcourse trieb.
Nicht frisch genug geworden.
Einfach auch kein Glück, vielleicht.
Quali Ränge weit verfehlt.
Lauf war viel zu schlecht, für meinen Trainingsstand, immerhin konstant 30 Wochenkilometer oder 800 Jahreskilometer.

Ernährungsfehler unterwegs?
Die Ernährung muss ich nochmals überdenken, 1g/min ist kein schlechter Ansatz auf dem Rad. Nur beim Laufen mit nur etwas Cola auszukommen ist halt ungenügend.

Die Rennen sind auf diesem Level kein Vergnügen mehr, sondern Beherschungsübungen und nach einer Weile unangenehme Willensleistungen...
Bleibt auch ohne Quali eine lohnenswerte Herausforderung.
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hmh ??

Geändert von Eber (20.09.2019 um 12:53 Uhr).
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