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Alt 07.07.2023, 11:06   #8
endorphi
Szenekenner
 
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Ort: bei Darmstadt
Beiträge: 894
Ich bin mir sehr sicher dass sich an der prinzipiellen Ausrichtung nichts ändert. Ein CEO eines investorengeführten Unternehmens ist, wenn er überhaupt Gestaltungsmöglichkeiten hat, getrieben vom (verständlichen) Wunsch der Investoren, Ihr investiertes Geld zu vermehren. Das ist seine Aufgabe, nur daran wird er am Ende des Tages gemessen.

In Bezug auf Ironman haben wir die Sondersituation, dass wir uns in einem sehr emotionalen Umfeld befinden (vor allem beim Thema Hawaii), das macht die Sache halt (im Gegensatz zB zu anderen investorengetriebenen Umfeldern wie Banken, Supermarkte, IT u.ä.) besonders.

Ich bin und war auch ein Kritiker von Ironman, vor allem was das Preis-Leistungsverhältnis der Veranstaltungen angeht, was ja durch Wegfallen vieler Dinge (Zielverpflegung, Pasta-Party uvm) immer schlechter wurde, eben auch gegen zB eine Challenge Roth. Aber aus Ironman Sicht betrachtet sind bisher fast alle Schritte nachvollziehbar gewesen, denn bis vor kurzem waren fast alle Rennen ausgebucht (und letztlich zählt nur das).

Wo Sie sich aber definitiv verspekuliert haben ist die Sache mit Hawaii, Nizza und allem was drann hängt, das zeigen ja nicht nur Hamburg und Frankfurt. So krass an den Markenkern zu gehen war dann ein Schritt zuviel, und jetzt wird, wahrscheinlich auch Ironman, langsam bewusst, wie abhängig Ihr Geschäftsmodell von Hawaii ist. Und das, obwohl man ja, zumindest bis vor kurzem, nur einen gaaanz kleinen Bruchteil von Kunden hatte für die die Hawaii Quali realistisch war. Und anscheinend hat der Mythos Hawaii auch eine enorme Strahlkraft für den Otto-Normalathleten, der 12 Stunden+ auf der Langdistanz braucht.

Wenn aber, so steht es zu befürchten, auch Hawaii für die Frauen und Nizza für die Männer ausgebucht sein wird (indem man eben Hinz und Kunz einen WM Startplatz anbietet), gibt es weiterhin keinen großen Grund etwas zu ändern.

Und solange es weltweit genügend Leute gibt die die wichtigen und finanziell starken Rennen vollmachen, wird sich nix bessern oder ändern. Außer vielleicht, dass man alle Rennen, die nicht eine gewissen Profit abwerfen, cancelt, und da wackeln dann auch Frankfurt und Hamburg, bzw. alle sehr kostenintensiven Rennen. Da sind zB. USA-Rennen mit unattraktiven, aber günstigen Radstrecken, wesentlich profitabler.

Lange Rede, kurzer Sinn, es bleibt spannend.
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