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Thema: Bahnradfahren
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Alt 05.12.2016, 12:08   #20
Ator
Szenekenner
 
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Registriert seit: 15.06.2015
Ort: Rhein-Ruhr
Beiträge: 649
Erstes Mal Bahnradfahren

Am vergangenen Freitag war ich das erste Mal Bahnradfahren.
Kurzfassung: Gute Abwechslung. Geschwindigkeitsrausch. Heftiges Intervalltraining. Neue HFmax.

Langfassung:
Trainingskollegen aus einem anderen Triathlonverein hatten mir angeboten, mit zum Bahnradfahren im zu kommen, was ich dankend angenommen habe. Nach dem Ausleihen des Rades betrat ich zum ersten Mal die Halle. Die Steilkurve zog meinen Blick sofort magisch an und sah, wie ca. 20 Fahrer gleichzeitig durch die Kurve bretterten und ich dachte "Geil, da will ich auch gleich durchbrettern!".

Zunächst war ich total entspannt und freute mich richtig darauf. Als ich das erste Mal auf dem Rad saß und die ersten Runden unten in der Ebene drehte, war die Entspannung erstmal vorbei. Das war ein echt seltsames Gefühl, keinen Freilauf und keine Bremsen zu haben. Ich musste feststellen, dass man nicht mal eben die Beine ruhen, den Freilauf klackern, gemütlich rollend pausieren und die Gedanken mal schweifen lassen kann. Das geht nicht, man muss immer vor konzentriert bei der Sache sein! Anhalten oder rollen lassen geht nicht.

Ich brauchte ein paar langsame Runden in der Ebene im Einfahrbereich um mich an die neue Situation zu gewöhnen. Ein Trainingskollege fuhr vor mir und gab mir dabei Tipps. Anfangs schien der Lenker sehr wackelig zu sein und ich hatte wenig Vertrauen in das Rad. Gold Wert war der Hinweis, den Lenker locker zu lassen. Das hat es dann gebracht! Ich musste feststellen, dass das Rad quasi von alleine geradeaus fährt und die Spur hält. Ich brauche nur treten und die Balance halten. Je weniger ich den Lenker bewegte, desto stabiler fuhr das Rad.

Damit hatte ich dann volles Vertrauen ins Rad gefasst! Es konnte losgehen! Wir fuhren immer noch unten in der Ebene, zu Beginn der Geraden sagte mein Kollege dann: Jetzt mal etwas Dampf machen, und wechselte nach rechts auf die Bahn. Ich trat feste rein und wechselte ebenfalls auf die Holzbahn. Ich gab ordentlich Gas um auch vernünftig durch die Steilkurve zu fahren. Das ging problemlos. Ich fuhr mit ihm durch die Kurve. Am Kurvenausgang rief ich laut "Yes!" um ihm anzuzeigen, dass alles in Ordnung ist und ich voll drin bin! Er fuhr vorne weg. Ich blieb erstmal im Bereich um die rote Linie und gewöhnte mich einige Runden an die neue Situation. Wahnsinn! Echt ein cooles Erlebnis. Insbesondere die Situation, dass man durch eine 4m hohe und 45 Grad geneigte Steilkurve fährt.

Es war viel los auf der Bahn. Über 40 Fahrer, in der Spitze über 50 Fahrer, waren auf der Strecke und es gab nur wenige Lücken zwischen den Pulks. Man muss voll konzentriert sein, wenn man mit 45km/h Rad an Rad in einem Pulk fährt. Denn man hat keine Bremsen.

Insgesamt absolvierten wir 4 Einheiten á jeweils ca. 15 Minuten. Bestehend aus einfahren, einem schnellen Intervall und ausfahren. In der dritten und vierten Einheit gab ich es mir dann so richtig: Ich fuhr Vollgas durch den oberen Teil der Steilkurve. Es ist wirklich verrückt, wieviel mehr Kraft man aufwenden muss, je höher man durch die Kurve fährt. Es fühlt sich an, als ob das gesamte Rad umso schwerer und der Trittwiderstand umso größer wird, je weiter man oben in der Kurve ist. Und man muss unweigerlich mehr Kraft einsetzen, um nicht langsamer zu werden. Ein wirklich verrücktes Gefühl.

Fazit: Bahnradfahren ist eine gute Abwechslung. Man muss jedoch 100% konzentriert sein, denn mir vielen Fahrern ohne Freilauf und ohne Bremse auf engstem Raum zu fahren verlangt ständige Konzentration. Und es ist ein super Intervalltraining! Denn wenn man einige Runden oben durch die Kurve fahren will, dann ist man gezwungen, dass auch voll durchzuziehen. Denn wenn man einmal oben in die Kurve einfährt, kann man nicht nachlassen, weil von hinten weitere Fahrer folgen. Und je höher man fährt, desto schneller muss man sein. Mal eben nach links in den langsameren Teil wechseln geht auch nicht, da sich dort weitere Fahrer bewegen. Also muss man das Intervall voll durchknallen bis sich eine Lücke bietet wieder nach links zu wechseln. So kam es dann, dass meine 920XT am Ende des Bahnradfahrens anzeigte "Neue HFmax erreicht!"

Bahnradfahren macht Spaß, ich werde es ab sofort weiter machen und als Intervalltrainingseinheit in der dunklen Jahreszeit als Abwechslung einbauen. Dennoch ist für mich wie bei allen anderen Sportarten auch: Ich trainiere lieber draußen, statt Indoor. Dennoch hat Bahnradfahren eine besondere Faszination und besondere Ansprüche, die mich reizen und die ich gerne erleben möchte.

Geändert von Ator (05.12.2016 um 12:17 Uhr).
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