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Zitat von keko#
Wobei ich davon überzeugt bin, dass Trump nicht für die Spaltung der Gesellschaft verantwortlich ist. Solche Themen werden meiner Meinung nach nur am Rande behandelt.
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Nein, Trump verantwortet sicherlich nicht die Spaltung oder den Niedergang Amerikas. Trump demontiert aber das, was schon demontiert war. Er ist sozusagen ein Verstärker und nutzt diese Rolle auch bewusst, um egoistische Ziele zu verfolgen. Den Erhalt seines Status.
In meiner Generation waren die USA nie die "Guten". Weltpolitisch als Sheriff auftretend. Kriege geführt. Militärdiktaturen installiert. Innerlich zunehmend entlang der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen separiert. Trotzdem auf Grund ihres Anspruchs fasziniert bewundert. Vom Tellerwäscher zum Millionär. Das kennen wir alle. Doch das bröckelt spätestens seit Reagan. Und nun steht die Gesellschaft am Abgrund. Die ganzen Konflikte und Spannungen entladen sich emotional. Und daran trägt Trump eine Mitschuld.
Ehrlicherweise kann das gesellschaftlich für uns auch gut sein. Als mahnendes Beispiel. Wie ein Populist radikale Gruppierungen wie QAnon oder die Proud Boys für seine Zwecke nutzt, um die eigene Macht auf dem Rücken der parlamentarischen Demokratie zu erhalten. Wie schnell und vergleichsweise simpel das durch unser mediales Resonanzsystem funktioniert. Erschreckend.
Und bei uns? Man stelle sich nur mal vor, Angela Merkel würde Bundestagswahlen als angreifbar deklarieren und die Reichsbürger aufrufen, sich zurück, aber bereit zu halten. Davon sind wir zum Glück noch entfernt. das wäre in einer Fernsehdebatte derzeit nicht möglich.
Und auch die Amerikaner sind ja zum Glück auf dem richtigen Weg. Eine Mehrheit empfindet den aktuellen Status ja als unzumutbar.