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Alt 02.07.2021, 14:25   #112
longo
Szenekenner
 
Benutzerbild von longo
 
Registriert seit: 21.12.2009
Ort: Schallstadt-Mengen
Beiträge: 746
Zitat:
Zitat von Thomas W. Beitrag anzeigen
Ich könnte mir bei einem Gerichtsverfahren sehr gut vorstellen, dass der Veranstalter am Ende der Dame einiges an Schmerzensgeld zu zahlen hätte .
Er hat Sie ja nicht ausreichend vor dem Fahrerfeld abgesichert.
Gleichzeitig müsste er auch Schadensersatz an die Teams zahlen , weil er sie nicht ausreichend vor den Zuschauern abgesichert hat .

Der Veranstalter braucht ja in der Grundkonzeption beide Seiten und führt Sie bewusst zusammen . Die Dame war ja vor dem Unfall schon gewollte Attraktion .
Negativ wurde die Attraktion ja erst in der späteren Konsequenz des Unfalls .

In der Konsequenz müsste wohl alles ausreichend abgesperrt und abgesichert werden .

Vielleicht spielt man es daher lieber nicht bis zum Ende durch oder vermeidet durch schnellen Abbruch der Anklage weitere Berichterstattung und tiefere Gedankengänge zu dem Thema.

So kann man sich weiter im Verbot von Super Tuck und hohen Socken üben und die Schuld an Unfällen leichter dem Streben der einzelnen Sportler zuführen .
Um hier noch mal anzuknüpfen:
Vorneweg: Ich bin auch ein großer Fan vom mehrmaligen Zeitfahrweltmeister und zig-fachen Tour de France Teilnehmer Tony Martin und wünsche ihm das allerbeste.

Aber wenn die ASO ihre Anklage gegen die Frau nicht zurückgezogen hätte, wäre es zu einem Verfahren und zu einer Gerichtsverhandlung vor einem französischen Gericht gekommen.
Wer würde vorgeladen, angehört und vernommen werden?
Alle am Unfall Beteiligten:
- Die ASO als Veranstalter
-Die Frau mit dem Schild am Straßenrand
-Tony Martin als Rennfahrer und Teilnehmer, der in die Frau hineingefahren ist

Mögliches Szenario:

Zur ASO: Die sagen, sie sind ihrer Sorgfaltspflicht und Streckensicherungspflicht nachgekommen. Sie haben immer wieder kommuniziert: "Respekiert die Fahrer".
Ob an der Stelle ein Absperrgitter gestanden hätte oder nicht macht keinen Unterschied. Die Frau stand mit beiden Füssen auf dem Bankett, sie hätte ihren Arm und ihr Schild auch über ein eventuell vorhandenes Absperrgitter genau so in die Strecke halten können. Damit sind sie fein raus

Zur Frau: Die sagt, sie stand nur am Strassenrand auf dem Bankett und hat ihr Schildchen für Omi und Opi schön hochgehalten, genauso wie es an jedem anderen Tag der Tour de France auch Tausende (Hunderttausende) andere Fans sowohl an der freien Strecke als auch hinter den Absperrgittern auch machen. Sie hat die Fahrer/Tony Martin nicht kommen gesehen und es war keine böse Absicht und alles nur ein großes Versehen. Es tut ihr schrecklich leid.
Damit ist sie auch weitestgehend fein raus

und jetzt kommt´s:
Zu Tony Martin: Er fuhr am äussersten rechten Rand der Strasse. Er hat die Frau und ihr Schild am Strassenrand genau gesehen. Dazu gibt es seine Aussagen in TV Interviews. Und was hat er in der Situation getan um den vorhersehbaren Crash noch irgendwie zu vermeiden? Nichts.
Er hat nicht gerufen oder geschrien. Er hat den rechten Arm nicht vom Lenker genommen. Er hat nicht versucht mit dem Oberkörper auszuweichen, Er hat nicht versucht mit dem Rad auszuweichen. Er hat nicht versucht zu bremsen.
Ihr werdet sagen, was hätte er denn auch tun sollen in dieser Situation mit 170 anderen Fahrern im Rücken. Aber ein Radrennen ist kein rechtsfreier Raum, es gilt kein Kriegsrecht. Tony Martin hätte auch in irgendeiner Form versuchen müssen, den Zusammenstoß zu vermeiden.
Damit wäre er leider nicht ganz so fein raus, sondern der schwarze Peter der ganzen Geschichte läge plötzlich bei ihm.

Das französiche Gericht, davon gehe ich aus, gäbe Tony Martin mindestens eine Teilschuld, vielleicht sogar die Hauptschuld und im Extremfall sogar die alleinige Schuld an diesem Crash.
Dann würde ihn eine Gefängnisstrafe, eine hohe Geldstrafe sowie hohe Schadensersatzforderungen erwarten.
Damit wäre seine Karriere und sein Leben ruiniert, aus dem mehrfachen Zeitfhrweltmeister würde der German Rambo, der gnadenlos arme Zuschauerinnen umfährt.

Wer das will, der soll gerne weiterhin fordern "Verklagt sie, hängt sie, köpft sie, steinigt sie,.."

PS: Ich erinnere an Andy Starykowicz, der vor einigen Jahren beim Ironman Abu Dhabi eine Helferin umgefahren hat, und danach im Rennen weitergemacht hat.
Er musste in Abu Dhabi anschliessend in´s Gefängnis und eine hohe Geldstrafe zahlen.

Geändert von longo (02.07.2021 um 14:33 Uhr).
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