Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das ist in Deutschland nach meiner Wahrnehmung durchaus der Fall. Die Meinung von Minderheiten genießt bei uns einen ganz besonderen Schutz. Du kannst beispielsweise mitten in einer Pandemie eine Demo veranstalten, und der Staat (also die Gemeinschaft) hilft Dir dabei, indem sich die Polizeibeamten den halben Sonntag lang die Beine in den Bauch stehen. Wenn es gut läuft. In kaum einem anderen Land der Welt ruft man derart kommod nach der Entmachtung des Staates.
Auch was die Impfung betrifft: Haben wir es nicht versucht, die Impfgegner einfach ihr Ding machen zu lassen? Wir dachten, wir bekommen die Lage auch so in den Griff. Erst als sich das als Irrtum herausstellte, rutschte die Impfverweigerung aus der Sphäre des Privaten heraus.
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Dem ersten Absatz kann man durchaus zustimmen, wobei - nun ja - zu den Top 10 auf der Welt gehören wir diesbezüglich nun auch nicht, aber im weltweiten Vergleich zu den besseren.
Zur Impfung: Das halte ich für fachlich falsch, zumindest wenn man das als weiteres Indiz unserer liberalen Herangehensweise versteht. Vielmehr ist der Politikbetrieb von einem verzerrten Menschenbild ausgegangen. Hätten sie auf Politologen und vor allem Soziologen gehört bzw. die aus meiner Sicht relevanten Theorien zu menschlichem Verhalten (im politischen Sinn) studiert wäre ihnen klar gewesen, dass ein auf reiner Freiwilligkeit basierende Durchimmunisierung in Deutschland nicht funktionieren würde. Während klar war, dass dies in Ländern wie Portugal und Spanien besser funktionieren würde (die politischen "Feinheiten" jetzt mal außen vor gelassen).