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Alt 30.11.2022, 15:16   #29
noam
Szenekenner
 
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Registriert seit: 04.04.2010
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 5.045
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen

...

Wir reden auch nicht über Geschwindigkeiten von Schwimmern. Selbst auf kleinsten Vergleichswettkämpfen schwimmen die meisten über 15 jährigen die 100m zuverlässig im Bereich einer Minute oder drunter und da reden wir nicht von Leuten aus irgendwelchen Kaderstrukturen sondern einfach die Hobbetten die zwei bis drei mal die Woche mehr oder weniger sinnvoll trainieren. Wettkampforientieres, zielgerichtetes, hauptlagenspezifisches Training kommt erst in ner Leistungsklasse schneller.

Natürlich tut man sich als Erwachsener mit einem Haufen abgespeicherter falscher Bewegungsabläufe schwer eine neue und vor allem technisch anspruchsvolle Sportart zu erlernen. Doch wenn man dies wirklich will, dann schafft man dies auch. Man muss eben Zeit investieren, die einem dann bei den technisch eher nicht so anspruchsvollen Sportarten Laufen und Radfahren fehlt.

Hier würde ich mir einfach mal Ehrlichkeit zu sich selber wünschen. Die meisten sind eben nicht bereit Zeit ins Schwimmen zu investieren. Da fährt man lieber 14 Tage ins Radtrainingslager, gibt einen Haufen Geld für die neusten Räder aus, anstatt einfach mal drei bis vier mal die Woche unter Anleitung im Schwimmverein wirklich schwimmmen zu lernen.

Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Da Technik beim Freistilschwimmen wichtig ist, ist doch unbestritten. Diese permanente Wiederholung und den nahezu kategorischen Fokus darauf, macht es aber auch nicht besser. Ich meine, dass führt evtl. sogar auf eine falsche Fährte: Im Extremen sehen wir Triathleten, die einen sehr(!) großen Anteil der Wasserzeit mit sau anstrengenden, schlecht ausgeführten Technikübungen und Pausen verbringen. Nur eines machen Sie nicht: Schwimmen.
Hier bin ich gänzlich anderer Meinung. Was bringt dir das KM Schrubben, wenn du nicht in der Lage bist länger als 25 oder 50m sauber zu schwimmen? Genau gar nichts. Das schon falsch gespeicherte Bewegungsmuster wird nur noch weiter verinnerlicht und du trainierst einfach das falsche.

Natürlich sollst du keine anspruchsvollen Technik"übungen", die du aufgrund schlechter Wasserlage, fehlender Zug und Druckphase, schlechter Überwasserphase, fascher Atemtechnik eh nicht richtig absolvieren kannst, bis zum Erbrechen absolvieren. Die bringen die genausoviel wie das KM schrubben. Und genau hier sprichst du ja genau das richtige an. Dann greift der Triathlet eben zu Hilfsmitteln, die es ihm ermöglichen seine Schwachstellen zu kompensieren bzw. zu überspielen. Dann wird der Pullkick gezückt, die Flossen angezogen oder der Schnorchel gezückt. Diese Hilfsmittel machen allerdings erst dann Sinn, wenn man schon recht passabel unterwegs ist und dann gezielt an einer Baustelle arbeiten will. Sie dienen nicht dazu Schwächen zu kaschieren. Es geht darum Intervalle zu schwimmen. Die Intervalllänge sinnvoll anhand der eigenen Fähigkeiten technisch möglichst sauber zu schwimmen zu wählen. Sich im Rahmen dieser Intervalle einzig auf die gute Technik zu konzentrieren und diese zu verinnerlichen.

Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Ohne sich groß mit Spezifika zu beschäftigen, kann man leicht erkennen: Schwimmen ist eine Ausdauersportart. D.h. vor allem ist mal Umfang und Konsistenz wichtig. Daran scheitert es m.E. zuerst. Man muss schon regelmäßig schwimmen gehen um überhaupt trainieren oder an seiner Technik arbeiten zu können.
Schwimmen an sich ist keine (reine) Ausdauersportart. Bei 100m ist die Belastungszeit bei rund 1min bei 200 bei 2 bei 400 bei 5 bei 800 bei 11 und bei 1500 bei deutlich unter 20min (Also jetzt die Beckenstrecken hergenommen; im Freiwasser Langstreckenbereich sieht das natürlich ganz anders aus). Hier würde ich höchstens die 800 und die 1500m aus Strecken ansehen, wo die Ausdauer schon eine Rolle spielt. Bei 50m wird ja nicht einmal geatmet. Das was du beim Schwimmen brauchst ich mit dem, was der Läufer oder Radfahrer unter Ausdauer versteht eher nicht zu vergleichen.

Natürlich braucht man um besser zu werden Umfang und Konsistenz. Das hat aber weder was mit Ausdauersport zu tun sondern gilt auch beim Gewichtheben rein technischen Sportarten wie Dart.

Damit kommen wir wieder zum Ausgang und nehmen einmal das Bild vom Bankdrücken. Du kannst 100kg einmal drücken. Jetzt würdest du doch niemals auf die Idee kommen zwei oder mehr Wiederholungen zu machen, weil du danach sicher einen Termin beim plastischen Chirurgen hättest. Sondern du wählt ein Gewicht, dass du sauber über deine Wiederholungen gestemmt bekommst und machst eine Satzpause, um dich soweit zu erholen, dass du in der Lage bist den nächsten Satz sauber zu bewältigen. Deine Muskeln wachsen trotzdem. Ergo passt sich dein Körper der Belastung an und das Gewicht und der 1 RM steigt. Warum soll das beim Schwimmen bezüglich Umfänge anders sein? Schwimme lieber 100x25m technisch möglichst sauber und konzentriert als 5x500m, wovon die ersten 25m gehen und es dann einfach nur rapide Bergab geht. Aber das muss das Ego auch vertragen.

Unser Trainer hat früher immer gesagt: Langsam ist technisch sauber und technisch sauber macht schnell. Und genau das kann man eigentlich immer in der Schwimmausbildung beobachten. Hast du eine gute Technik, ist der Kraftaufwand und damit die erforderliche Ausdauer um eine Strecke zu bewältigen einfach immens geringer.


Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Triathleten beginnen oft spät. Der Threadersteller ist bald 50 - mag er mit 40 begonnen haben. Es ist eine Binsenweisheit, dass typischerweise Kraft und Beweglichkeit in dem Alter längst nicht mehr auf gutem Niveau sind. Beide Faktoren sind allerdings für's Schwimmen grundlegend wichtig.
Billige Plattitüde. Auch Erwachsene können neue Bewegungen erlernen. Auch Erwachsene können an ihrer eingeschränkten Mobilität arbeiten (ich weiß wovon ich spreche; mein Ausflug ins Crossfit hat mir da gewaltig die Augen geöffnet) und Kraft ist beim Schwimmen absolut kein Faktor, wenn 12 jährige Mädchen Kreise um gestandene Männer schimmen können. Genauso muss schon eine erhebliche Bewegungseinschränkung im Schulterbereich (Grüße an Markus Rühl) vorliegen, um orthopädisch nicht richtig schwimmen zu können.





TLDR:

Entweder man will wirklich schwimmen lernen oder man will einfach nur den ersten Part des Triathlons in der Cutoff Zeit überstehen. Bei letzterem sollte man drüber nachdenken, ob man beim Duathlon nicht besser aufgehoben ist.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
noam ist offline   Mit Zitat antworten