10.01.2014, 21:59
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#1993
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Zahngesundheit
Zitat:
Karies – schon bei Jägern und Sammlern
Bereits einige tausend Jahre früher als bisher gedacht, noch vor Beginn des Ackerbaus, konnte sich die Karies bei kohlenhydratreicher Kost in einer Population stark ausbreiten
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Unsere Ergebnisse stehen im Widerspruch zur verbreiteten Ansicht, dass hohe Raten von Karieserkrankungen kennzeichnend für Ackerbaukulturen sind“, schreiben Louise Humphrey vom Natural History Museum in London und ihre Kollegen. Sie untersuchten Funde aus einer marokkanischen Höhle, der Grotte des Pigeons bei Taforalt, die steinzeitlichen Jägern und Sammlern als Wohn- und Begräbnisstätte diente. Die Analyse der Kiefer von 52 Erwachsenen lieferte nicht nur Hinweise auf eine sehr starke Abnutzung der Zähne. 51 Prozent der Zähne zeigten typische Zeichen von Karies. Nur drei Personen waren ganz kariesfrei. Eine derart schlechte Zahngesundheit war bisher nur von sesshaft gewordenen Menschengruppen bekannt, die bereits Ackerbau betrieben. Bei diesen sind 2 bis 48 Prozent der Zähne an Karies erkrankt, bei Jägern und Sammlern wurden bisher Werte zwischen 0 und 14 Prozent ermittelt.
Zahlreiche Überreste von pflanzlichem Material aus der Höhle gaben Aufschluss über die Ernährung der Bewohner. Demnach bestand ihre Nahrung hauptsächlich aus Eicheln der Stein-Eiche (Quercus ilex) und Pinienkernen der Seekiefer (Pinus pinaster). Daneben fanden sich Spuren von wild wachsenden Hülsenfrüchten, wildem Hafer und Pistazien. Alle diese Nahrungsmittel sind reich an Kohlenhydraten
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