10.01.2014, 22:55
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#1991
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J&S vs. Ackerbauern
Zitat:
Von wegen gut versorgt: Ackerbauern hungerten häufiger als Jäger und Sammler
Daten völkerkundlicher Aufzeichnungen widerlegen zudem eine bisher vermutete Ursache für die Zivilisationskrankheiten Diabetes und Fettleibigkeit
Einer verbreiteten Hypothese zufolge war das menschliche Leben als Jäger und Sammler geprägt von einem ständigen Wechsel zwischen Hunger und Nahrungsüberfluss. In dieser Zeit sei es überlebenswichtig gewesen, dass der Körper die momentan verfügbare Nahrung effizient in Speicherfett umwandelt, um so die nächste Hungerphase überstehen zu können. Mit der Errungenschaft von Ackerbau und Viehzucht hätte sich dann die Nahrungsversorgung verbessert – aber ohne entsprechende Anpassung des Essverhaltens der Menschen. Deshalb läge darin eine der Hauptursachen für die heutige epidemieartige Ausbreitung von Fettleibigkeit und Diabetes. Jetzt widerlegen britische Forscher die Grundvoraussetzung dieser Hypothese: Menschen aus Jäger- und Sammler-Kulturen haben deutlich seltener unter Hunger gelitten als Völker mit bäuerlicher Lebensweise, berichten sie im Fachblatt „Biology Letters”.
„Unsere Studie zeigt erstmals, dass bei gleicher Qualität der Lebensräume Jäger und Sammler seltener – und nicht häufiger – hungerten als Menschen mit anderen Lebensweisen“, schreiben Julia Berbesque von der Roehampton University in London und ihre Kollegen. Sie analysierten völkerkundliche Aufzeichnungen, die aus der Zeit von Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts stammten. Diese lieferten Angaben über Häufigkeit und Ausmaß von Hungerperioden präindustrieller Völker in 186 Regionen der Welt. Darunter waren 36 Jäger- und Sammler-Kulturen, von denen viele heute bereits nicht mehr existieren. Die übrigen Völker betrieben Viehhaltung oder unterschiedliche Formen des Ackerbaus.
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