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Alt 04.01.2014, 23:09   #245
niksfiadi
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Registriert seit: 11.06.2010
Beiträge: 4.126
Ich hinterfrage mal diesen FTP-Test.

Die Absicht dieses Test ist ja das Bestimmen der Schwellenleistung, bzw. genauer der Stundenleistung. Hunter/Coggan schreiben: "FTP is the highest power that a rider can maintain in a quasi-steady state without fatiguing for approximately 1 hour". Ist das die Schwellenleistung? Wir nehmen es an, aber die Frage sei vorangestellt.

Jedenfalls gibt die FTP recht gut Auskunft über die aerobe Ausdauerleistung eines Athleten, sie schafft eine Vergleichsgrundlage und ist Basis des Trainingskonzepts von Hunter/Coggan/Friel. Um diese FTP zu bestimmen gibt es eben diesen Test mit der 5min Vorbelastung, wobei die Vorbelastung folgende 2 Ziele verfolgt: "erstens, die Beine für die folgenden Anstrengungen zu "öffnen", und zweitens, ihre Fähigkeit zur Leistungsproduktion auf VO2max-Niveau aufzuzeichnen." (Orginalzitat). Es werden also innerhalb eines Tests sowohl die maximale Sauerstoffaufnahme als auch die aeroben Fähigkeiten ermittelt.

Jetzt ists aber so, dass Triathleten, wie auch unser 3-rad, großteils nur die aeroben Fähigkeiten bis zur "Schwelle" trainieren, aber kaum darüber. Radsportler trainieren aber sehr wohl auch die VO2max und auch ihre aneroben Fähigkeiten. Die müssen das, um bei ihren Rennen, die oft sehr unterschiedliche Leistungsanforderungen stellen, erfolgreich zu sein. Wir Triathleten glauben das nicht zu brauchen und bis zu einem gewissen Grad stimmt das auch. Wir sind Dauerleister, Zeitfahrer und keine Sprinter, Verfolger, ja nichtmal Allrounder.

Das Problem mit diesem Test ist allerdings, dass zuerst das geprüft wird, was man weder trainiert noch gut kann, was dazu führt, dass man sich dabei platt fährt und für den anschließenden 20min Test die Beine nicht "öffnet" sondern "zu fährt". Einem reinen Radsportler mit zB 3-rads Trainingskilometern machen diese 5min allout viel weniger aus, ganz im Gegenteil: sie machen ihn erst scharf auf das, was kommt.

Allerdings glaube ich, dass auch uns Triathleten das eine oder andere Training im "roten" Bereich nicht schadet. Denn auch wir müssen mal eine Bodenwelle niederbügeln, zu einer Gruppe aufschließen, von einer Gruppe wegfahren, etc. ohne dabei aufs kleine Kettenblatt schalten zu müssen oder völlig zu ermüden, um nach 180km einen schnellen Radsplit anzuschreiben. Gerade auf welligen oder kurvigen Strecken ist das relevant. Ich rede nicht von bergigen Strecken, denn da gehts wieder um die aerobe Leistung.

Für uns Triathleten ist das Training der anaeroben Fähigkeiten, bzw der VO2max allerdings Grundlagenarbeit, da unser Hauptfokus natürlich auf der Entwicklung der aeroben Ausdauer liegen muss und zuviel hartes Training gerade in den letzten 12 Wochen vor dem Wettkampf dieser Entwicklung eher im Weg steht.

Zusammenfassend würde ich behaupten, dass die 5min Vorbelastung für uns Triathleten nicht Allout gefahren werden müssen. Es genügt, diese bei "nur" 110% der zu erwartetenden FTP zu fahren. Die 5min Leistung kann im Anschluss an den FTP-Test mit Hilfe des Tests "Leistungsprofil" im Buch "Wattmessung im Radsport und Triathlon" ermittelt werden. (Seite 77)

Lg Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
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