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Zitat von Hafu
Wie wertvoll solche Methoden gerade bei professionell betriebenem Doping sein können (inklusive Verhören von Zeugen und Verdächtigen unter Eid, Kronzeugenregelungen, Beschlagnahmung von e-mails, Abhören von Telefongesprächen etc.) hat die Causa Armstrong eindrucksvoll bewiesen.
In Deutschland wäre mit unserer zahnlosen Gesetzgebung Armstrong nicht beizukommen gewesen.
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Das wird von mir keinesfalls in Abrede gestellt. Mir geht es um die Frage, inwiefern - nehmen wir das Beispiel Armstrong in den USA - solche "Methoden" dazu führen, dass es weniger Doping geben wird. Die Motive, die dazu führen, Doping einzunehmen, bleiben vollkommen unangetastet.
Zitat:
Zitat von Hafu
Das Wesen des Leistungssportes ist nicht, nach absoluten Superlativen zu streben, sondern die individuelle Leistung unter Beachtung aller Regeln zu maximieren. Keine Sportart kann ohne Regeln funktionieren.
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Das ist meiner Meinung nach unsere und Deine schöne Ideologie, vor dessen Hintergrund das passiert, was Herr König beschreibt. Bei den Olympischen Spielen geht es schon lange nicht mehr nur um die Ausschöpfung indiv. Leistung, sondern um das Brechen von Rekorden. Darin liegt der Superlativ, der zu dem anstachelt, was wir als moralisch verwerflich sehen. Niemand ist dem Maße daran interessiert, ob jemand seine individuelle Leistungs voll erbringt, wie am ultimativen Rekord. Leistungssport ist klassisch binär codiert in Sieg oder Niederlage (in den letzten 15 ahren ist dies wohl kaum deutlicher geworden als an der Causa Armstrong).
P.S. E. König hat einige wichtige und innerhalb der Sportwissenschaft auch rezipierte Arbeiten zur Dopingproblematik geschrieben. Man kann ja nicht jeden kennen, HaFu ;-)