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Alt 11.12.2013, 16:26   #237
niksfiadi
Szenekenner
 
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Registriert seit: 11.06.2010
Beiträge: 4.126
Ich tüftel nun schon eine Zeit lang herum und frage mich, woraufs denn nun wirklich ankommt um die bestmögliche Sitzposition zu finden.

Ich glaube nicht an: Sitzhöhe = x+y*z-u oder Hüftwinkel = x<a<y und so Sachen. Ich bin überzeugt, dass jeder anders ist und daraus logisch folgernd für jeden eine andere Sitzposition ideal ist. Dazu noch Länge und Streckenprofil und man kann mal ernsthaft überlegen.

Bzgl. Aerodynamik gibts im Grunde einen klaren Auftrag, der da heißt: So niedrig wie möglich, so schmal wie möglich. Fertig.

Als ich also zum x-mal die Sitzpositionen der Profis durchschaute, also ich glaube zum 5. Mal eben jene auf Slowtwitch von Herbert Krabel, fiel mir auf, dass Frederic van Lierde sehr niedrig sitzt, aber Sebi Kienle eher hoch. Und dann hab ich mir die Hüftstellung angeschaut und mir fiel erstmal auf, dass Lierde im unteren Rücken einen zumindest optisch ungesunden Knick aufweist, Kienle hingegen wie ein Panther am Rad sitzt. Tja und da klickte es: Die Sitzhöhe ist von der Beweglichkeit und den Möglichkeiten (Haltekraft) des unteren Rückens abhängig.

Jeder der schon mal einen FTP-Test am Berg am Oberlenker und einen im Flachen am Auflieger gemacht hat weiß, dass es fast unmöglich ist, im Flachen die selbe Leistung zu realisieren. Warum ist das so? Weil man sich am Lenker festkrallen kann? Ich mach das nicht, trotzdem sind die Werte erheblich höher. Weil die Lunge nicht dieselbe Luft bekommt? Ja etwas vielleicht, aber in diesem Ausmaß? Also muss es an der Sitzposition liegen.

Es liegt an der Position und am Kippwinkel der Hüfte. Am TT ist die Hüfte meist nach vorne gekippt, dadurch kann man nicht dieselben Kräfte entwickeln wie am Berg, wo die Hüfte durch die Sitzposition weiter zurückgekippt ist. Das heißt: Hüfte weiter zurückgekippt bedeutet mehr Kraftentfaltung.

Am TT fällt das vielen, wie auch van Lierde, schwer in einer hohen Sitzposition die Hüfte in die richtige Stellung zu bekommen. Van Lierde löst dieses Problem mit einer niedrigeren Sitzhöhe. Kienle ist im unteren Rücken scheinbar sehr beweglich, bzw. hat er vielleicht grundsätzlich eine vorteilhafte Hüftposition (Vererbung, Talent vs. Training?) und kann deswegen sowohl lang als auch hoch fahren.

Natürlich gibt es Grenzen bei der Sitzhöhe: Wird man zu niedrig leiden die Knie und der Hüftwinkel, als Winkel zwischen Bauch und Oberschenkel in 12 Uhr Position.

Es ist auch so, dass eine hohe Sitzposition gewisse Vorteile bietet, gerade auf einer flachen LD, wo keine hohe Kraftentfaltung, sondern ein ökonomischer und konstanter Tritt erforderlich ist. Aber es ist grundsätzlich eine Überlegung wert, mit der Sitzhöhe auch mal nach unten zu experimentieren.

Ich bin da gerade dabei und fühlt sich nicht so schlecht an!

Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
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