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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Bänderriss - Therapie?
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Alt 27.11.2013, 12:29   #2
Matthias75
Szenekenner
 
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Registriert seit: 12.12.2010
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Beiträge: 5.283
Zitat:
Zitat von HeinB Beitrag anzeigen
Hallo Forum,

gestern im Dunkeln Laufen gewesen, nach vier Minuten bin ich gestolpert und lag auf der Fresse, das linke Fußgelenk schmerzte recht stark. Nachdem ich 100 Meter zurückgegangen bin, ging es eigentlich schon wieder, und ich bin weitergelaufen. Nach 30 Minuten tat es dann aber wieder weh, und als ich nach einer Stunde daheim vorbeikam hab ich aufgehört. Daheim ein Eis-Bad, und dann dachte ich gemäß PECH-Regel eine CEP-Socke anziehen. Kurz darauf tat es dann richtig tierisch weh! Auftreten konnte ich garnicht mehr. Also die Socke wieder runter, Kühlkompresse, es wurde besser.

Heute morgen war das Fußgelenk außen ordentlich geschwollen und gerötet, ich kann aber einigermaßen gehen und Auto fahren.

Der Orthopäde "meines Vertrauens" stellte Folgendes fest: Der Knochen hat laut Röntgenbild nichts, aber das Gelenk ist im Vergleich zur anderen Seite instabiler. Ob das chronisch ist oder durch die akute Verletzung kommt, kann man natürlich nicht sagen.

Jetzt zum Thema, was tun? Seine Therapie-Empfehlung lautet wie folgt: Aircastschiene Tag und Nacht tragen für sechs Wochen. Kein Laufen und Schwimmen in der Zeit. Radfahren sollte möglich sein, wenn schmerzfrei. Er betont, dass man unbedingt die Schiene auch noch ab der dritten Woche usw. tragen soll, wenn der Schmerz schon weg ist, damit die Bänder richtig verheilen können. Das sei das eigentlich schwere an der Therapie. Macht man das nicht und fängt zu früh wieder an, gibt es vernarbtes Gewebe an den Bändern, die Gelenke werden chronisch instabil(er).

Ist das tatsächlich die beste Therpaie? Verkümmert da nicht die bei mir vermutlich eh schon schwache Haltemuskulatur noch mehr? Ich hab so meine Zweifel, weil man mir schon vor 20 Jahren bei meinem letzten Bänderriss sagte, ruhigstellen ist nicht optimal. Auch der ideale Zeitpunkt in ein Kräftigungsprogramm für die Fußgelenke einzusteigen würde mich interessieren. Ich denke an das übliche Handtuch-Greifen, Airex-Pad usw.

@Hafu, speziell Deine Meinung würde mich interessieren. Du hattest z.B. hier die Aircast-Schiene als "radikale Maßnahme" bezeichnet. Sorry fürs anbetteln.
Meine Bänderrisse sind schon ein paar Jahre her, hab' aber bei beiden auch eine Aircast-Schiene bekommen, daher kurz meine Erfahrungen:

Erstmal: Hat dein Doc den Bänderriss diagnostiziert oder nur die Vermutung geäußert, dass es einer ist? Zu meiner Zeit hat man das über den Öffnungswinkel des Fußgelenks festgestellt. Stichwort: gehaltene Aufnahmen. Darüber ließ sich wohl auch sehr genau eine Aussage treffen, welche Bänder durch sind.

Zur Therapie:
Ich war damals bei einem Orthopäden mit angeschlossener Sportklinik und Physiotherapiezentrum, der auch Erfahrung mit Leistungssportler hatte. Eine meiner ersten Fragen war auch, wann ich wieder sportlen kann (damals Hochsprung und Flossenschwimmen) . Von langen Komplettpausen hat er nichts gehalten. Die Fausformel damals war: 1 Woche Komplettpause bedeutet 1 Monat Muskelaufbau, um das Niveau wieder herzustellen.

Solange die Schwellung da war, gab's Verbände (Zinkleim?),Lymphdrainagen und Reizstrom (oder ist das das gleiche?). Sobald die Schwellung weg war (ca. 1 Woche?), gab's die Aircastschiene, dann auch Physiotherapie (Stabilisierungsübungen) und allg. Muskelaufbau. Nach ca. drei Wochen bin ich mit dem Rad zur Phsiotherapie gefahren, nach 4-5 Wochen hab' ich - mit Aircast - die ersten Joggingversuche gemacht. Die relativ scharfen Kanten der Schiene haben mir zwar die Schuhe ruiniert. Laufen war aber sonst kein Problem.

Nach 6 Wochen war's wohl soweit wieder in Ordnung, Auch wen ndas Gelenk gefühlt noch etwas empfindlich war. Die Schiene hab' ich aber noch länger getragen z.B. bei Ballsportarten & Schulsport, um die Sicherheit zu haben. Wo das nicht ging, (z.B. Hochsprung und Flossenschwimmen) gab's einen stützenden Tapeverband.

Ist, wie schon geschrieben, länger her, ich hab' aber im Kopf, dass so nach 3 Monaten die Schiene komplett in die Tonne getreten hab'.

Bei mir hat es aber nicht geschadet, dass ich früh wieder mit dem Sport angefangen hab'. Die Schiene hat eine fast normale Bewegung zugelassen, aber ein erneutes Umknicken während der Heilungsphase verhindert. Allerding entsteht meiner Meinung nach ein Teil der Stabilität erst in Kombination mit einem Schuh. Ohne Schuh fand ich die Stützfunktion nicht so toll, weil die Schiene nicht seitlich gegen den Fuß gedrückt wird. Nachts also nicht so perfekt. Ansonsten verhindert die Schiene sehr massiv ein Umknicken. Begleitend sind aber Stabilisierungsübungen - ohne Schiene - Pflicht, um die Stützmuskulatur des Sprunggelenks zu trainieren, die ja mit Schiene nicht gefordert sind.

Aber HaFu kann so sicher noch mehr zu beitragen

Dir auf jeden Fall gute Besserung.
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