25.10.2013, 13:59
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Operation Hüft-TEP
hier ist der Name Programm denn ich habe heute meinen OP-Termin (07.11.) bekommen und nehme dies zum Anlass diesen Thread zu starten.
Ich werde versuchen in regelmäßigen Abständen über die OP, die Tage danach, die Reha und mein zukünftiges, sportliches Leben als Hüftimplantierter zu berichten.
Vielleicht trägt dieser Thread ja dazu bei, Betroffenen Mut zu machen und mit dieser Diagnose und den Konsequenzen klarzukommen…
Ich selber habe viel Mut und positives Denken aus dem Blog "Endoprothese und Sport" und dem Buch „Mut zur neuen Hüfte“ gezogen.
Die Diagnose "Coxarthrose" erhielt ich Anfang Januar, nachdem mich seit September 2012 immer stärker werdende Schmerzen in der Leistengegend zum Orthopäden führten.
Ich dachte zunächst an eine Überlastung der Leistenmuskulatur/sehnen oder eine Schleimbeutelreizung, weil die Schmerzen während einer Ruhigstellung des linken Beines aufgrund einer Mittelfussfraktur auch komplett wieder verschwanden – um dann umso heftiger im Januar wieder zurück zu kehren.
Eine MRT brachte dann aber die Gewissheit, dass das linke Hüftgelenk bereits arg in Mitleidenschaft gezogen war.
Zu meiner Anamnese gibt es noch zu schreiben, dass ich eine angeborene Hüftdysplasie (was ich bis Januar 2013 nicht wusste) und wohl auch väterlicherseits eine schlechte genetische Disposition in Bezug auf Gelenkknorpel mitbekommen habe. Großmutter zwei Hüft-TEP und Gevatter ebenfalls in allen Gelenken Arthrose.
Turnen und Handball als wenig gelenkschonende Leistungssportarten in der Jugend und die vielen Laufkilometer waren wohl nicht gerade gesundheitsförderlich und ein missglückter "Front Flip" mit dem MTB letztes Jahr beim Xterra Czech, bei dem ich mit der linken Hüfte relativ unsanft auf einen Felsblock aufgeschlagen bin, hat den Degenerationsprozess des Hüftgelenks wohl zudem noch dramatisch beschleunigt.
Mein Orthopäde meinte, er würde mich locker bis in die Sechziger bringen, bevor ich ein Gelenkersatz bräuchte.
Das machte mir sehr viel Mut, denn für diese Saison hatte ich mir ja in Bezug auf Wettkampfergebnisse noch mal richtig viel vorgenommen…
Zunächst stellte ich meinen Lauftstil erfolgreich auf die gelenkschonendere Vor-/Mittelfusstechnik um, machte Kräftigungsübungen für die stützende Muskulatur und dehnte sehr viel.
Doch leider wurden die Schmerzen immer stärker und so reduzierte ich zunächst die Laufumfänge, musste am Ende aber der Vernunft Vorfahrt gewähren und stellte Anfang Mai das Laufen komplett ein, nachdem ich mit einem vierten Platz Neroman meinen vorerst letzten Triathlon bestritten hatte.
Ende Mai erhielt ich dann eine Hyaluronsäurespritzenkur, die auch einen deutlich spürbaren Erfolg brachte – leider nur kurzfristig.
Mitte Juni kehrten die Schmerzen dann leider zurück.
Das einfache Gehen wurde mehr und mehr zur Qual und bald konnte ich keine 100 Meter mehr schmerzfrei gehen, was meinen Job in einer Reisemobilvermietung nicht gerade erleichterte.
Wege zum Supermarkt mutierten zur Tortur und Spaziergänge mit Frau und Kindern wurden unmöglich. Diclofenac wurde mein ständiger Begleiter.
Radeln und schwimmen ging nach wie vor ganz gut, so dass ich mir durch die Fahrten zur Arbeit eine gewisse Grundfitness erhalten konnte.
So habe ich mich irgendwie über den Sommer geschleppt, der als besondere Überraschung noch drei Enddarm-OP innerhalb von neun Tagen bereithielt, und mir Anfang September einen Termin in der Joho in Wiesbaden geben lassen. Dies in der Hoffnung, man könne mein Leiden eventuell durch einen athroskopischen lindern. Leider ist dem nicht so und ein Gelenkersatz ist - ums im Merkeljargon auszudrücken - alternativlos. So bekomme ich nun am 07. November linksseitig ein künstliches Hüftgelenk.
Meine Frau ist über dies Physiotherapeutin in einer Reha-Klinik und hat sehr viel Erfahrung mit Hüft-Patienten. Sie hat mich maßgeblich zu diesem Schritt ermutigt, denn sonst hätte ich die OP eventuell noch herausgezögert.
Hauptziel ist, endlich wieder schmerzfrei den Alltag bewältigen zu können sowie meine Arbeitskraft und "Familientauglichkeit" wieder zu 100% herzustellen.
... aber jemand, der seit seinem dritten Lebensjahr Sport treibt und seit 1986 mit dem Mountainbike durch´s Unterholz brettert, für den ist sportliche Bewegung am Busen von Mutter Natur ein Lebenselexier 
Konsequentes Fernziel ist es wieder Xterra-Rennen betreiben zu können - daran werde ich arbeiten und werde auf dem Weg dorthin berichten.
Stay tuned 
Geändert von titansvente (26.10.2013 um 07:07 Uhr).
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