In der Woche hab ich fast nix gemacht, ausser zur Arbeit hin und zurück mit dem Rad.
Seit knapp 1,5 Wochen hatte ich Luftprobleme. Keiner Erkältung, einfach nur Schnaufen wie ne rostige Lok bei geringster Anstrengung.
Irgendwann fiel mir ein, dass sich das so anfühlt wie im Frühjahr, wenn ich meine Allergie kriege. Super nu isses auch im Herbst so.
Aber Seeluft ist ja gut
Ausserdem hatte unsere Nachbarin nen Herzinfarkt und liegt nun im Wachkomma, ein Radsportkollege hatte während eines Crossrennens nen Herzinfarkt, war im künstlichen Komma, ist jetzt aber wieder da. Zu guter Letzt ist am Donnerstag ein Kollege gestorben, Herzinfarkt. Alle waren nur wenige Jahre älter als ich. Den Freitag erlebte ich nur in einer Wolke und stand völlig neben mir.
Freitag abend sagte mein Freund: Ich versteh immer noch nicht, was Du da eigentlich willst. Ist doch alles flach.
So richtig sicher war ich mir auch nicht mehr was ich da eigentlich wollte. Die ursprüngliche Idee war einfach 135 km treten müssen, mal guggen was das für ein Gefühl ist. Weiter hatte ich keine Vorstellung von dem Rennen.
Kurzfassung:
135 km am Strand = viel Sand und Wasser, ganz viel Sand und ein paar km Strasse um und durch den Hafen von Ijmuiden
832 Starter
Startgeld ohne Lizenz 27€
2 Verpflegungsstellen bei 63 und 110 km
1 T-Shirt aus Baumwolle
Erbsensuppe und noch ne andere Suppe im Ziel
Empfehlenswerte Veranstaltung für alle die mal was anderes machen wollen und ein paar Körner nach der Saison über haben.
Und so liefs bei mir (lange Version):
Samstag war die Anreise mit dem Zug nach Hoek van Holland mit dem Europa-Spezial für 29€. Im Netz hatte ich einen Kerl kennengelernt, der mich gleich im "Deutschen Haus" mit einquartierte, was praktisch war, weil ich nicht bedacht hatte, dass in NRW Ferien waren und zu dem Zeitpunkt, wo ich mich auf die Zimmersuche begeben hätte, schon alles voll gewesen wäre.
Im Zug nach HvH bekam mein Jeronimo gleich Gesellschaft von erfahrenen BeachBikes. Er muss viele gute Tipps bekommen haben. Jedenfalls hat er mir am Sonntag richtig Spass gemacht.
Es stellte sich raus, dass die drei Holländer (1 w, 2 m) in der gleichen Pension waren wie wir. Ein paar meiner deutschen Kollegen waren schon da und so gings erstmal an den Strand, im Regen.
Es gab nur ein einziges Thema: Das Wetter. Ich hab keine Ahnung wie man sooooo viel übers Wetter reden kann. Ist doch eh egal, weil man nix dran ändern kann.
Dauernd wurden Smartphones gezückt, Wetterdienste verglichen und diskutiert und spekuliert.
Die Bikes der beiden alten Säcke aus dem deutschen Haus.
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Die Bikes der Holländer aus dem deutschen Haus
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Anmeldung im Tijdclub
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Jeronimo guggt sich mal das für ihn neue Element an
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Abends trafen wir den Rest unseres Haufens beim Italiener und einer der "Profis" plauderte mal vom vorderen Rand des Rennens, erzählte von seinem ersten Start, was ihm da alles passierte.
Diesmal fragte ich mich was ich da eigentlich sollte
Schön waren die taktischen Tipps. Wenn ich mal schnell werde, werde ich die sicher beherzigen.