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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Drafting - Freigeben, akzeptieren, dulden, oder ahnden?
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Alt 16.10.2013, 16:55   #124
Johannespopannes
Szenekenner
 
Registriert seit: 04.11.2012
Beiträge: 401
Ich versuche mal, auch noch meinen Senf dazu zu geben:

Zunächst mal die Zusammenfassung:

1. Probleme sind:
a) Zu volle Rennen
b) Teilnehmer, die absichtlich lutschen
c) "Nicht ausreichend durchdachte" Regeln (10m Abstand auch am Berg)
Natürlich kann auch a und b gleichzeitig eintreffen.

2. Lösungsvorschläge waren bisher:
zu a) Rennen auf weniger Teilnehmer begrenzen (aus kommerziellen Gesichtspunkten eher unrealistisch)
zu a) Wellenstarts (spricht wohl nur dagegen, dass der Veranstalter dann nicht so geile Fotos vom Schwimmen machen kann)
zu b) härtere Strafen, sprich längere Zeitstrafen oder öffentliche Ächtung
zu b) zusätzliche Strafen (Stop and Go)
zu b) mehr Kampfrichter
zu b) bessere Technik
zu b) Änderung der Regeln (-> Draftingfreigabe)
zu b) Sehr anspruchsvolle Strecken, auf denen Drafting kaum noch Vorteile bieten würde.
zu c) Änderung der Regeln von Abstand in Metern zu Abstand in Zeit
zu a,b,c) Tolerierung von Drafting, bzw. neue Sportart aussuchen

3. Meine Meining dazu:

Draftingfreigabe scheint von der Mehrheit (>95%) nicht gewollt zu werden (mich eingeschlossen). Natürlich hat wie im Leben alles seine Vor- und Nachteile, diese wurden hier ja auch schon hinreichend erläutert, aber für die oben erwähnte Mehrheit scheinen in diesem Fall die Nachteile zu überwiegen.

Kleinere Rennen wirds wohl (zumindest was IM oder Challenge angeht nicht geben). Wellenstarts sind aber heute schon häufig Realität und sollten meiner Meinung nach bereits ab einer mittleren dreistelligen Teilnehmerzahl eingeführt werden. Möglichst auch nicht nur in 5-, sondern gleich in 10- bis 15-Minutenabständen.

Härtere Strafen halte ich nur als Übergangslösung für sinnvoll. Wie bereits angesprochen: Man bekämpft nicht die Ursachen, sondern nur die Symptome.

Mehr Kampfrichter sind dringend nötig und sollten gerade bei den großen Rennen mit 500€+ Startgeldern vorhanden sein. Hier sollte es IMO sogar mehr Kampfrichter pro Teilnehmer geben, als bei kleineren Rennen (sozusagen als Qualitätsmerkmal).

Anspruchsvolle Strecken soll es geben, für den der sie fahren will. Ich sollte als Athlet aber immer die Wahl haben dürfen, für welches Rennen und somit auch für welche Strecke ich mich entscheide, sehe hier also keinen Handlungsbedarf.

Ich finde den Vorschlag, die Abstandsregelung von "Strecke" auf "Zeit" zu ändern sehr sinnvoll.
Es kam das Argument auf, dass man die Regel ja auch so ändern könnte, dass einfach am Berg das Drafting freigegeben werden sollte. Das halte ich nicht für sinnvoll, da ja die Problematik auch schon bei geänderten Windverhältnissen, also nach fast jeder Kurve auftacht, und man dann einen Berg erstmal definieren müsste (10%, 5%, 2% Steigung?, Durchschnitt oder maximal?, wie lange mindestens...).

Zu der Technik kann ich nicht so viel sagen (da mir das genaue Wissen fehlt). Nur so viel als Denkanstoß:
Wenn es technisch vergleichsweise einfach zu handhaben wäre und sich der damit verbundene Mehraufwand in Grenzen hielte (z. B. max +10% Startgeld) wäre ich natürlich sofort dafür. Es müssten dann aber wohl entweder
- alle mit einem sehr (!) genauen GPS-Sender ausgestattet werden, der auch definitiv an der selben Position des Rades befestigt ist (sonst sinds ja auch gleich mal 2m "Verfälschung")
- oder sehr (!) viele unsichtbare Zeitmatten auf der Strecke aufgestellt sein (und das ist wohl eher unrealistisch)

Schlussfolgerungen:
- Keine generelle Draftingfreigabe, oder nur als "besonderes Rennen"
- Deutlich mehr Kampfrichter
- Wellenstarts mit großen zeitlichen Abständen und max. 200 pro Gruppe (dann hat man halt nicht mehr 17h zum finishen, aber wer die wirklich braucht hat eh einiges falsch gemacht)
- Eventuell technische Unterstützung, falls dies mit einem angemessenen Aufwand realisierbar wäre
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