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Hab den Bericht doch mal hier rein kopiert (die Freundschaftsanfragen hab ich trotzdem beantwortet ;-) )
Eine kurze Zusammenfassung: es war der wohl härteste Tag meines Lebens!
Das Schwimmen war ein Kampf mit den Wellen, aber wir waren die ganze Zeit zusammen, was ziemlich beruhigend war. Heute sieht das Meer wieder so friedlich aus! Man sah vom Ufer aus wohl immer die Badekappen verschwinden und wieder auftauchen. Nach 1:20 aus dem Wasser haben wir erstmal ausgiebig geduscht und sind dann getrennt aufs Rad. Mitte der ersten Runde hörte es erstmal auf zu regnen, die Straßen wurden langsam trockener, aber der Dreck auf der Straße und die vielen Schlaglöcher haben mir als bekennender Bergab-Schisser das Leben nicht wirklich einfach gemacht. Anfang der zweiten Runde (ein 5km Stich ist zu fahren) kam mir Rainer dann mit seiner Sturzmeldung entgegen. Kurz vor der sehr kurvenreichen längeren Abfahrt ging dann ein Gewitter runter, wie ich es selten erlebt habe. Das Wasser lief in Sturzbächen über die Straße und ich hab einfach angehalten. Dann langsam weiter, bis mich ein Donnerschlag direkt über mir zum erneuten Anhalten zwang. Als ich dann beim Weiterfahren merkte, dass ich nur minimal schneller als eine schiebende Athletin war, hab ich mich ihr kurzzeitig angeschlossen. Irgendwann dann glücklich unten, war für mich der Tag eigentlich gelaufen. Wenn dann zu Beginn der 3. Runde nicht die Sonne rausgekommen wäre, hätte ich mein Rad abgestellt. Aber so konnte ich dann mit Blick auf Korsika die Schönheiten der Strecke doch noch genießen. Irgendwann wurde mir dann in meiner Einsamkeit (Athleten waren nicht mehr viele unterwegs) bewußt, dass es mit dem Cut-Off eng wird. Zum zweiten Mal an diesem Tag beschloss ich, das Laufen sein zu lassen. Ungefähr 15 min. davor nach einer Radzeit von ca. 8:50 habe ich mein total verdrecktes Rad mit kaputtem Trinkflaschenhalter und kaputtem Tacho in der Wechselzone abgestellt und mich auf meine Stuhl im Wechselzelt gesetzt. Da Rainer nirgends zu sehen war, wusste ich, dass er immerhin zum Lauf gestartet war....
...also saß ich da so, zog die Radschuhe aus und sah ein paar Männer am Zelt vorbeilaufen. In dem Moment hab ich beschlossen, ich lauf los. Und wenn ich bis Mitternacht unterwegs bin! 5 Runden mit je 8,55 km hatte ich vor mir. Naja, nicht wirklich Runden, sondern eine Wendepunktstrecke. Bereits nach einem Kilometer kam mir Rainer entgegen. Irgendwie fiel ich in dem Moment in ein tiefes Loch und aller Frust kam raus. Er merkte sofort, dass ich mentale Hilfe brauche, schickte mich nach ein paar Minuten los zum Wendepunkt und wartete solange auf mich! Zusammen sind wir dann weiter. In einem Wechsel aus Laufen und schnellem Gehen knabberten wir Stück um Stück vom Marathon ab. Ich die ganze Zeit mit Blick auf die Uhr und am Rechnen. Irgendwann wusste ich, auch mit 6 km/h Gehtempo war das Zeitlimit zu schaffen. Unglaublich nette Menschen haben an der Strecke ausgeharrt und uns unermüdlich angefeuert. Etwas Horror hatte ich nur vor der letzten Runde alleine. Rainer durfte ja da schon zum Ziel abbiegen. Er wollte jedoch nur schnell seine Stadtschlampe holen und mich dann wieder aufgabeln. Irgendwie habe ich es dann tatsächlich geschafft, die letzten 8 km fast durchzulaufen. Rainer war etwas irritiert, dass ich schon so weit gekommen war er konnte sich aber bei den Zuschauern genau informieren, kannte mich ja mittlerweile jeder mit Namen! Nach insgesamt 16 Stunden (und 50 Sekunden) bin ich dann tatsächlich überglücklich mit eigener Fahrradbegleitung über die Ziellinie! Leider bin ich dann nach einer Viertelstunde zusammengeklappt und nicht mal die Standardinfusion hat mich wieder auf die Beine gebracht. Erst die zweite mit Glukose und eine Fußmassage durch Rainer, der sich so lieb um mich gekümmert hat, haben mein innerliches Zittern beseitigen können.
Trotzdem unheimlich froh, das Ding doch noch beendet zu haben und obwohl ich es gestern noch abgestritten hätte, ich glaube, der Elbaman sieht mich wieder :-)) und nicht vergessen: not every day is sunshine!
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