Zitat von Klugschnacker
Da wir im Thread über das Doping von Amateuren sind und Du meine Haltung, wie Du betonst, ohnehin nicht wirst nachvollziehen können, fass ich mich kurz:
1. Ich bin nicht der Richter über JZ. Es ist nicht meine Rolle, darüber zu urteilen, ob seine Sicht auf die Vorgänge zutrifft oder nicht. Ich wäre nicht in der Lage, diese Entscheidung zu fällen, also maße ich sie mir auch nicht an.
Meine Rolle ist es, zu informieren. Wenn JZ bereit ist, über seinen Fall ausführlich Auskunft zu geben, und ich ein Zuschauerinteresse daran vermuten kann, dann ist er in unserer Sendung willkommen. Das bedeutet nicht, dass ich seine Ansichten teile. Es bedeutet auch nicht, dass ich sie NICHT teile. Meine Meinung steht nicht im Vordergrund. Ich trage dazu bei, dass der Zuschauer sich eine Meinung bilden kann. Zusätzlich zu allem, was er bei uns oder in den Zeitungen zu dem Fall gelesen haben mag, füge ich einen weiteren Mosaikstein hinzu, indem auch JZ selbst zu Wort kommt.
Das ist ganz normal und medialer Alltag: Alle großen deutschen Zeitungen bieten ihren Lesern neben vielen Artikeln zur Blutpanscherei um Eufemiano Fuentes auch Interviews mit den beschuldigten Fahrern. Die Interviews mit Jaksche, Manzano, Ullrich, Zabel, Aldag etc. haben wir alle gelesen, ohne dass wir auf den Gedanken kämen, die Zeitung befürworte Doping oder mache sich die Meinung dieser Radsportler zu eigen. Hier unterscheiden wir mühelos zwischen dem Überbringer der Nachricht (der Zeitung) und dem Inhalt der transportierten Meinung.
Ein differenziertes, vielschichtiges Bild des Dopingproblems erfordert Zuschauer oder Leser, die bereit sind, genauer hinzuschauen. Wir haben ein solches Publikum, ebenso wie in diesem Forum überwiegend sehr sachlich, kenntnisreich und differenziert über Doping diskutiert wird. Es würde nicht zum Niveau dieses Portals passen, wenn ich allen Ernstes die Fälle Zäck, Simoni und Baumann über einen Kamm scheren und mir jede Differenzierung zwischen diesen Fällen verbitten würde, wie Du es im letzten Posting von mir forderst. Gleichwohl mache ich die Erfahrung, dass ich mit Stammtischparolen einen leichteren Stand hätte.
Grüße,
Arne
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