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Hallo, ich weiß nicht ob das hier weiter hilft, aber ich habe auch erstmals den Rennsteig Supermarathon absolviert und es war unbeschreiblich! Einfach toll...
Um so etwas zu bewältigen sollte man (meine Meinung) vor allem *gerne* Laufen. (Hört sich doof an). Im 'normalen' Lauftraining kann man schon mal die Lust verlieren oder man guckt zu verbissen auf die Uhr. Deshalb baue ich regelmäßig einen "Joy Run" in mein Training ein um die Liebe zum Laufen immer wieder neu zu genießen. Ich suche mir also eine schöne Waldstrecke, technisches Terrain, Berg-Trails. Oder ich laufe in den Sonnenauf- oder untergang oder mit einer tollen Laufgruppe. Es sind solche "WOW" Erfahrungen von denen man als Ultra-Läufer zehrt, auch wenn's körperlich hart ist.
Der Rest meines Trainings war so ähnlich wie bei der Marathon-Vorbereitung. Einmal habe ich einen 60km Lauf als Generalprobe gemacht. Ansonsten 2-3x pro Woche etwa 20k, ansonsten meine 10km Waldrunde. Technisches und bergiges Terrain ist empfehlenswert. Das waren also 60-70km pro Woche und bei richtig miesem Wetter mal ins Studio und schnelle 2km-Intervalle auf dem Laufband, zusätzlich etwas Kraft und Stabi-Training sowie immer wieder auf gute Lauftechnik achten. Zusätzlich 30 Liegestützen pro Tag.
Am Tag X habe ich mir immer wieder mein "Mantra" vergegenwärtigt und das bestand aus meinen 4 Ultra-Regeln und die sind:
1. Smile
2. vergleiche dich nicht mit anderen
3. bleibe im Jetzt, genieße den Moment
4. "Embrace the struggle"
5. Eat & drink
Ich weiß nicht wie man 4. übersetzen kann aber ich würde sagen es hat damit zu tun dass man die Schmerzen annimmt und sich nicht verkrampft oder dagegen wehrt. Damit kann man auch die unweigerlichen "lows" gut überstehen.
Zu 5: ich habe meine Ernährung auf 811 Roh Vegan, also Frucht und Gemüse umgestellt und seitdem hat es mich förmlich vom Sofa katapultiert. Die zusätzliche Energie und Lebenskraft durch die Obst-vegane Ernährungsweise ist geradezu unglaublich!!!
Gesagt, getan -- bin also in Eisenach losgelaufen. Sonnenaufgang, tolles Wetter, suuuuper Stimmung, habe gar nicht gemerkt wie ich über die 42 Marke gelaufen bin. Bei km 50 war es nur noch ein HM und bekanntlich kann ja jeder Doldi einen HM laufen. Die km 60 bis 70 waren wie auf Autopilot und auf den letzten 2 km bin ich förmlich geflogen. Danach habe ich noch 2 Wochen so viel Endorphin in mir gehabt wie im Vollrausch ;-) Geil, bin auf jeden Fall nächstes Jahr wieder dabei!
Viel Spaß...
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