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Alt 27.07.2013, 16:12   #4304
Johannespopannes
Szenekenner
 
Registriert seit: 04.11.2012
Beiträge: 401
Zitat:
Zitat von LidlRacer Beitrag anzeigen
So spontan sagte mir der Begriff "Goldman Dilemma" nix. Da ich wahrscheinlich nicht der Einzige bin, eine kurze Erklärung:
Ein Herr Goldmann soll von 1982 bis Mitte der 90er "Elite-Athleten" befragt haben, ob sie ein Dopingmittel nehmen würden, das ihnen eine olympische Goldmedaille garantiert, sie allerdings innerhalb von 5 Jahren umbringen würde. Das sollen recht konstant ca. 50(!)% der Befragten bejaht haben.

Da mir das ziemlich idiotisch und kaum glaublich erschien, hab ich mal ein wenig recherchiert und bin auf diese 2013 veröffentlichte Studie gestoßen:
Would they dope? Revisiting the Goldman dilemma

Ergebnis:
Nun beantworten nur noch ca. 1(!)% eine ähnliche Frage positiv!



Jetzt fragte ich mich natürlich, wie Goldman zu so krass anderen Ergebnissen kommen konnte und neben dem Wandel der Einstellung zum Doping im Laufe der Zeit scheint mir hier die Erklärung zu stecken:


Kampf- und Kraftsport scheinen mir schon mal nicht gerade repräsentativ für alle Sportarten.
Weiterhin wird mit dem Wort "magic" die Sache als ohnehin unrealistisch dargestellt.
Es ging auch nicht nur um eine Goldmedaille sondern um 5 Jahre lange Siege in allen möglichen Wettkämpfen (was die Irrealität der Sache potenziert) und die Konsequenz des Todes wird schon in der Frage ebenfalls unrealistisch als "minor drawback" abgetan.
Es fehlt auch der Hinweis, dass das Mittel illegal ist.

Ich halte die originale Goldman-Befragung für ziemlichen Unfug, da sie kaum jemand ernst nehmen konnte.
Ich glaube das mit den 1% kann auch nicht so ganz stimmen. Wenn man sich vor Augen hält, dass in den 90ern sicher mehr als 1% des Tourfeldes nachts den Wecker gestellt haben, um ne Runde zu joggen und den plötzlichen Herztod zu vermeiden, dann zeugt das doch davon, dass sie ihre Gesundheit in einem erheblichen Maße aufs Spiel setzten, dass sie sich selbst über Todesfälle kaum wundern konnten.
EPO war ja nicht die "magic drug", sondern das, was alle nahmen, also gerade einmal das, um mit den anderen Schritt zu halten. Kann mir in diesem Zusammenhang nicht vorstellen, dass die Frage nur 1% bejahen würden.
Zu der Frage selbst: http://de.wikipedia.org/wiki/Florence_Griffith (gut, sie ist eben nicht 5, sondern erst 10 Jahre später gestorben)
Johannespopannes ist gerade online