So da will ich auch mal meinen Senf dazu tun!
Angefangen hatte mein Virus 1988, wo ich so bekloppte Leute erst in Badehose schwimmen sah, die dann Toppless danach auf ihr Rad gesprungen waren und zum Schluss mit Sonnenbrand ins Ziel gelaufen sind.
Ein Jahr später war ich dann auch dabei.
Bustschwimmend beim Schülertriathlon.
Stolz wie Oskar mit meinem hochgezüchten Rennrad mit Schalthebel am Rahmen. Und weil das Rad eine Nummer zu groß gewesen ist, bin ich auch die ganze Zeit mit dem Hintern hin und her gerutscht und habe mir den Allerwertesten aufgescheuert.
Beim Laufen habe ich dann es bereut überhaupt angetreten zu sein. So sehr schmerzte mittlerweile die offene Hautpartie. Doch ich bin voller Stolz über die Ziellinie gelaufen. Und als ich bereits wieder mit dem Fahrrad und meinem Rucksack nach Hause fahren wollte, wurde ich aufeinmal ausgerufen, für den 3. Platz.
Eine komplette Sportgarnitur von Sport Borgmann. Was war ich da Stolz und wollte die Sachen erst mal nicht mehr ausziehen.
Dann bin ich auch direkt in den ersten Triathlonklub am Niederrhein eingetreten. Die Tribären. Weiter ging es mit Kronenliga- 2. Buli- 2009 dann meine erste Hawaii-Quali in Lanzarote. Als ich da mein Carbonrennrädchen mit Aufsatz eingecheckt hatte, war ich zuerst einmal richtig eingeschüchtert, weil ich einer der wenigen war, die kein Triathlonrad besaßen. Und so musste ich es auch ertragen, dass jemand mit unglaublichen Material nach dem Rennen in meinem Hotel, so tat, als sei er etwas Einzigartiges, er wäre ja auch nun ein Ironman.
So kam es dass ich mit meinem Pferdchen vor seinem stand und er meinte, dass er niemals sich vorstellen könnte auf so einem Bock den IM zu bestreiten. Dann kamen wir irgendwann mal zum Thema Radzeit. Mittelerweile hatte er sich auf einer Liege gesetzt und andere Leute lautschten seiner Triathlonkompetenz. "Ich habe die höllen Radstrecke mit meinem 5,9 KG Traumrädchen in 6:30 Std. bewältigt was nahezu 10000 Euro gekostet hat und eine sündhaftteure Campa- Schaltung besitzt, die butterweich geschaltet hat"
Nun konnte ich nicht mehr anders musste laut lachen, nahm mich dann wieder zusammen: Und ich habe mit meinem Rennrad mit 105 Schaltung und geliehenen Triathlonaufsatz, was bestimmt 10 Kg wiegt 5:55 benötigt und die Fahrkarte nach Hawaii gelöst.
Da war der Bonze dann richtig kleinlaut geworden und die Damen und Herren am Pool wollten nun mehr über mich erfahren. Mittlerweile fahre ich natürlich auch so eine schnittige Zeitfahrmaschine, trage Calf-Guards im Wettkampf und benutze selbstverständlich auch einen sündhaftteuren Aerohelm als Kopfschutz. Und es macht mir sogar Spaß mit dem Outfit eine RTF von ganz hinten aufzumischen, wenn ich 15 Min. nach dem offiziellen Start mein Ironmanradtraining starte.

Also bin der ganz normale Durchschnittstriathlet geworden!
