Zitat:
Zitat von mikerun33
Hallo Aims, ich bin auch einer der wahrscheinlich vielen stillen Mitleser, die deinen Blog gespannt und begeistert verfolgen.
Da du ja die Trial - Phase für deine Beratertätigkeit gerade nochmal verlängert hast, wollte ich die Gelegenheit nutzen und meine Fragen noch schnell loswerden  .
Ich habe ca. vor 3 Monaten begonnen den Puls jeder Laufeinheit zu dokumentieren.
Mit steigenden Temperaturen in den letzten Wochen war ich gerade bei Läufen tagsüber ohne Schatten etwas schockiert über die doch wesentlich höheren Pulswerte. Der Durchschnitt liegt da bei mir etwa 10 Schläge höher, bei gleicher Pace, als noch im kühlen und bewölkten Juni. Das verunsichert mich etwas, weil ich in kürze in die Vorbereitung auf einen Herbstmarathon einsteigen will.
Wie stark wirkt sich das bei dir im Training aus? Und vor allem wie reagierst du im Training darauf? Läufst du dann gerade beim langen GA1 - Lauf stur deine Pace oder läufst du dann deutlich langsamer um im eigentlich geplanten Bereich zu bleiben?
Für deinen IM in Kopenhagen wünsche ich dir natürlich alles Gute!
Gruß
Michael
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Hallo Michael,
danke für die Blumen!
deutliche Temperaturunterschiede können diese Vergleichskurven teilweise "kaputt" machen. Das gleiche gilt übrigens wenn sich die Profile der Strecken deutlich unterscheiden. Wenn man aber bei den zu verleichenden Zeiträumen unterschiedliche Profile abläuft dann ist das solange kein Problem solange ich nicht in einem Zeitraum immer flach und im anderen immer profilreiche Strecken ablaufe. Bei flachen Strecken liegen in der Regel die "Punkte" unterhalb der Kurve, bei profilreichen idR oberhalb. Das gleiche gilt für die Temperaturabhängigkeit. Hier kann es nun sein das es in einem Vergleichszeitraum aber häufig sehr warm war und in einem anderen häufig kühl. Um diesen Effekt rauszurechnen müsse man die Tempereraturabhängigkeit ermitteln und als "Korrekturfaktor" einfließen lassen. Z.B. die Pulsdifferenz ermitteln von zwei identischen Läufe bei gleicher Intensität aber bei deutlich unterschiedlichen Temperaturen. Du sprichst hier ja von ca. 10 Schlägen.
Da du das für dich ja schon herausgefunden hast gibt es keinen Grund für Verunsicherung. Ursache und Wirkung sind klar.
Im Training laufe ich eigentlich sehr selten stur nach Pace oder stur nach Puls. Wenn ich gute Beine habe lass ich es gerne mal krachen, wenn nicht dann gehe ich es ruhiger an. Wenn es sehr heiß ist dann laufe ich auch nach Gefühl. Kann schonmal sein das der Puls dann deutlich höher ist es sich aber doch gar nicht so schlimm anfühlt. Das wichtigste am Ende ist das man Trainigsreize setzt. Also den Körper immer irgendwie neu an die Grenze treibt. Mal übertrieben lange, mal sehr schnell, mal schnell auch wenn's heiß ist und auch gerne ruhig wenn man müde ist.
Die für mich schwierigere Frage ist wie mann im Wettkampf damit umgehen soll. Ziel-Puls oder Ziel-Pace. Wenn man im Training ein gutes Körpergefühl entwickelt und auch bei heißen Temperaturen läuft dann kann man seine Zielpace im Wettkampf an die Temperatur anpassen. In Frankfurt war es ziemlich heiß und ich bin im richtigen Pulsbereich gelaufen war aber leider ca. 10s/km langsamer.