Also irgendwie macht unsere Gesellschaft einen Schritt zurück?
Da habe ich auch eine Geschichte, die ist aus dem letzten Jahrtausend:
Ich bin mit circa 13 Jahren auf das Radfahren gekommen, hatte aber damals nur ein "5-Gang-Damensportrad", an dem nach und nach alles klapperte. Etwas Stabiles musste her, und es kamen zu der Zeit gerade die Mountainbikes in Deutschland auf. Nachdem ich meinen Eltern lange genug etwas vorgejammert hatte, ging Ende 1989 meine Mutter mit mir, 15 Jahre alt, in das erste Mountainbike-Geschäft in München. Da gab es natürlich eine Menge schöner Mountainbikes, auch für mehrere tausend D-Mark. Ich habe einige niedrigpreisige ausprobiert und mir hat am Ende ein nicht ganz so niedrigpreisiges MTB sehr gut gefallen -- ein "Scott Limited" mit Deore II Ausstattung für 1400 D-Mark, eine Menge Geld damals für ein Fahrrad! Ich fand das Rad wirklich phantastisch und meine liebe Mutter hat auch nicht gezögert, obwohl meine Eltern noch nie in Geld schwammen.
Dann stand da ein Kunde im Laden, männlich und circa mitte vierzig. Er hat sich mit meiner Mutter unterhalten und meinte: das ist ja wirklich ein sehr schönes Rad, aber 1400 Mark
-- für ein Mädchen -- naja, das muss doch nicht sein!
Meine Mutter hat dann nur noch gesagt: meine Tochter ist mir das wert...
Circa 10 Monate später bin ich auf dieser sinnlosen Anschaffung dann deutsche Juniorinnenmeisterin geworden
[dass von den vier Juniorinnen zwei aufgegeben haben und ich die bessere war, verschweige ich mal lieber]
Generell glaube ich, dass die Fahrradbranche eher konservativ ist, ich habe dazu auch schon eine kleine
Geschichte geschrieben.
Aber lass' Dich nicht entmutigen! Einfach woanders kaufen, der Typ hat den Umsatz mit Dir nicht verdient!!!