Das mit den Prioritäten ist so eine Sache. Ich weiß, dass meine beste Zeit im Triathlon vorbei ist. 2006 hatte ich jetzt schon 600 Trainingsstunden. Das hatte ich die letzten 4 Jahre nicht zusammen.
Und ich weiß auch, dass das gut ist. Ich hab ne tolle Familie, die an Position eins steht. Ich hab nen guten Job, der Spaß macht, der mich fordert und auch so scheiße nicht bezahlt wird. Daraus ergibt sich automatisch, dass der Sport nur auf prio 3 steht und auch so behandelt wird. Was auch OK ist.
Nur... "The reason to compete is to win". Wenn ich Rennen mache, geht es mir schlichtweg auf den Sack, langsam zu sein. Und dann ist es auch egal, warum ich so lahm bin, weil ich halt lahm bin.
Wie mein Chef sagen würde "Daniel, you know what? Tough Shit!" - und Recht hat er.
So muss ich mir halt meinen Spaß aus tollen Trainingseinheiten, Top10 Platzierungen bei kleineren Events und Läufen und dem Spaß aus dem Rennverlauf (Kraichgau) holen. Dazu kommen diabolische Freuden wie das einbeinige Überholen dicker Opis in Mapei Trikots, das Verblasen von Läufergruppen mit dem Chariot oder das Posen vor unwissenden Kollegen, die denken, dass ne 2:59 im Marathon ne super Zeit ist
Und natürlich die Materialschlacht. Wozu wird man denn älter? Um mit ner Dura Ace auf Carbonfelgen langsamer zu fahren als ein Student mit nem Brügelmann Bike mit ner 105. Neben mir hängen zwei Litespeeds, die Zipps stehen am Boden rum und gleich mach ich den Schlauchreifenkitt von den gebrauchten Mavic RSYS ab, die ich mir gekauft hab. Das ist eine Arschlochaufgabe, aber irgendwer muss es tun...
Das darf natürlich nicht so weit gehen, dass ich mir nen Aeroaufsatz aufs Trekkingbike montiere, aber ich werde es zu verhindern wissen. Ansonsten: Prügelt mich bitte vom Rad.