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Alt 30.05.2013, 14:26   #22
TomX
Szenekenner
 
Registriert seit: 12.09.2009
Beiträge: 388
Zitat:
Zitat von MeditationRunner Beitrag anzeigen

Schaut Euch mal die Diagnosekriterien eine Substanzabhängigkeit (ICD-10) an:

1. starkes, oft unüberwindbares Verlangen, die Substanz einzunehmen
2. Schwierigkeiten, die Einnahme zu kontrollieren (was den Beginn, die Beendigung und die Menge des Konsums betrifft)
3. körperliche Entzugssymptome
4. Benötigen immer größerer Mengen, damit die gewünschte Wirkung eintritt
5. fortschreitende Vernachlässigung anderer Verpflichtungen, Aktivitäten, Vergnügen oder Interessen (das Verlangen nach der Droge wird zum Lebensmittelpunkt)
6. fortdauernder Gebrauch der Substanz(en) wider besseres Wissen und trotz eintretender schädlicher Folgen

In deinem Beispiel ist z.B. die Toleranzentwicklung (Kriterium 4) nicht gegeben, da ja immer dieselbe Menge konsumiert wird. Zum Rest kann man nichts sagen :-)

Die Kriterien könnten sich mMn auch recht gut auf die "Sportsucht" übertragen lassen.
Und meiner Meinung nach lässt sich das eben nicht übertragen. Nicht auf den Freizeitsporteler und schon gleich gar nicht auf den Profisportler.

Fangen wir mit dem Profi an. Dessen Job, mit dem er Geld verdient ist eben der Sport. Er trainiert dafür, sonst sürde er kein Geld verdienen.

Ich frag mich ernsthaft, warum gerade im Ausdauersport die "Süchtigen" gesucht und, wenn man will, auch gefunden werden. Oder andersrum gefragt: Hat schon mal jemand behauptet, Schweinsteiger sei fußballsüchtig? Nicht dass ich wüsste. Und warum nicht?

Jetzt zum Freizeitsportler.

Jeder Mensch hat ein "Hobby", wobei ich durchaus auch Nichtstun als Hobby sehe. Und das betreiben alle Menschen auch mehr oder weniger zeitintensiv. Wobei die investierte Zeit eben davon abhängt, wie viele Hobbys jemand hat. Jeder Mensch tut zu irgendeiner Zeit des Tages irgendetwas.

Ein paar blöde, meiner Meinung nach aber zutreffende Beispiele:

- Mein Vater verbringt jede ihm mögliche Zeit mit Gartenarbeit. Ist er nun gartensüchtig?

- Meine Oma meinte immer, wenn ich mich bei schlechtem Wetter oder unmöglichen Zeiten zu sportlichen Betätigungen aufmachte: "Ach, bleib doch lieber im Bett". War sie bettsüchtig?

- Der Vater einer Exfreundin von mir ist Jäger. Seine Zeiten, an denen er sich zur Jagd aufmachte, waren selbst für mich unmöglich. Er tat das trotzdem regelmäßig. Ist er jagdsüchtig?

Was ich damit sagen will: Jeder Mensch hat irgendein Verhalten, das er - in den Augen derer, die dieses Verhalten oder Hobby nicht haben - exzessiv betreibt. Und sei es eben auch Nichtstun, auch das kann man exzessiv betreiben.

Wenn man nun aber exzessives Betreiben irgendeines Hobbys oder Verhaltensmusters mit Sucht gleichsetzt, dann wäre quasi jeder Mensch süchtig.

Ich übrigens gleich mehrfach ...
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