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Alt 30.05.2013, 12:38   #15
captain hook
 
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Zitat:
Zitat von Gimlet Beitrag anzeigen
Meines Erachtens steht das Konzept Leistungssport in einem interessanten Spannungsverhältnis zu der Problematik der Sportsucht. Rauschzustände, Dosissteigerung, Gewöhnung, Vernachlässigung anderer Lebensbereiche, Flucht vor Problemen in anderen Lebensbereichen, Schädigung der Gesundheit etc.. Dies sind Aspekte, die sicher auch für viele Leistungssportler zutreffen.
Meiner Meinung nach stellt der Leistungsgedanke aber auch einen Schutz vor der Sportsucht dar. Eine optimale Leistung erzielt nur derjenige, der systematisch trainiert. Wer in jeder Lebenssituation flüchtet, indem er unkontrolliert losläuft, wird nicht so viel besser, wie derjenige, der sich einem systematisch geplanten Trainingsplan unterwirft. Er verliert so nicht die Kontrolle über sein Leben, sondern macht - auch teilweise gegen die momentanen Trieb- und Handlungsimpulse gerichtet - was der Plan ihm vorgibt, weil er ein bestimmtes Ziel in der Zukunft (z.B. Ironman unter 10h) verfolgt. Nun zeichnet aber gerade den Süchtigen aus, dass er die Fähigkeit verloren hat momentane Trieb-und Handlungsimpulse zu unterdrücken, sondern immer wieder die direkte Befriedigung durch sein Suchtverhalten sich wild und unkontrolliert durchsetzt.
Natürlich wird auch der Athlet besser, der einfach wild und unkontrolliert viele Km abreißt. Bei vollständig fehlender Periodisierung, z.B. ohne jegliche Phasen reduzierter Belastung, dürfte aber kein optimaler Trainingserfolg zu erzielen sein. Das Erzielen einer optimalen Performance durch ein systematisches Training (z.B. durch die weltweit am häufigsten verwendeten Trainingspläne) scheint mir hingegen ein wichtiges Ziel vieler Leute aus der "Szene" zu sein. Struktur, die das wilde Wuchern einer Sucht verhindert.
Auch ich schädige durch meine leistungssportlichen Ambitionen in Teilen meine Gesundheit. Aber: Das Ganze ist kein hemmungsloser Absturz in die Selbstschädigung sondern eine Gratwanderung. Nur wenn ich längerfristig gesund bleibe, kann ich kontinuierlich trainieren und so stark werden, wie ich werden kann.
Insgesamt fördert der Leistungssport meiner Meinung nach auch die soziale Integration. Man trainiert mit anderen um besser zu werden, die Leistung wird sozial anerkannt.

Weshalb ich glaube, wie oben schon jemand anmerkte, dass das Sportsuchtphänomen im gehobenen Freizeitsportsegment (oder wie auch immer man das, was zwischen Hobby- und Profisport liegt auch immer bezeichnen mag) wesentlich ausgeprägter ist, als bei "richtigen" Profis die ihren Lebensunterhalt damit verdienen.
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