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Noch kurz eine kleine Einordnung zur Zielsetzung von mir: Ich bin vor gut einer Woche in Paris gelaufen.
Mein erster Marathon mit "erst zu nehmendem" Training (vorher je 2 mit nur 3 Monaten Vorbereitung -> 3:43 und 3:39).
Also:
Zuerst vorweg: Ich eigentlich der Typ dem die kurzen Sachen viel besser liegen.
In der Vorbereitung hatte ich nur zwei Testwettkämpfe:
Einen über 5,8km ca. 4 Monate vorher (21:50min bzw. 3:45min/km) und einen vier Wochen vorher über 20km (1:21:21h bzw. 4:04min/km, was einer Zeit von knapp unter 1:26 auf HM entspräche).
Ich bin den Wettkampf eher defensiv angegangen, meine Zielzeit vor 3:05h, also etwa 4:23min/km. Die ersten 10km bin ich in 44:40min (4:28min/km) gelaufen, danach logischerweise etwas schneller. Die zweite Hälfte war gut 1min schneller als die erste. Am Schluss hatte ich sogar noch ein paar Körner übrig, so dass ich die letzten 1,195km in 4:47min (3:59min/km) laufen konnte. Insgesamt hat das dann für 3:03:48 gereicht.
Jetzt die eigentliche Frage: Hätte es für eine sub 3 gereicht?
Ich denke nicht. Zwar wären bei anderer Renneinteilung bestimmt 1-2min drin gewesen, aber ich bin schon 2 Mal bei 30km so richtig eingegangen, dass ich das hier unbedingt vermeiden wollte. Knapp 4 Minuten sind auch schon ne Menge Holz, eben knapp 1 Minute über 10km und das finde ich schon enorm viel.
Was will ich hiermit sagen? Wenn eigentlich die Zeichen dagegen sprechen, sollte man auch nicht eine eigentlich zu schnelle Zeit angehen, nur weils ein schönes Ziel wäre. Wer sehr viel Erfahrung hat und schon zig Marathons samt vorherigen Testwettkämpfen gemacht hat und seine eigene Zielzeit sehr genau (auf etwa 1-2 Minuten) voraussagen kann, der machts halt wie er selbst denkt, ansonsten sollte man eher an der unteren Grenze bleiben.
Die ganzen Onlinerechner basieren halt auf den Weltrekordzeiten und die sind natürlich von Menschen erbracht, die im Wettkampf keinen Hungerast bekommen und über eine exzellte Fettverbrennung und Grundlagenausdauer verfügen.
Oder anders gesagt: Man läuft vielleicht den 10er ähnlich wie der Profi leicht über der Schwelle, den Marathon aber in der Regel bei einem niedrigeren %-Wert der VO2max.
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