Moin,
Zitat:
Zitat von Hafu
Was du meinst, ist die Wassertemperaturabhängige Zeit bis zur Bewusstlosigkeit sowie die durchschnittliche und maximale Überlebenszeit im Wasser: diese Effekte sind relativ gut erforscht worden.
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nein, das meinte ich nicht. Der Temperaturabfall ist eine relativ leicht berechenbare Funktion, die sich asymptotisch der Wassertemperatur nähert. Aus den oben genannten Zeiten, die in dem von Dir verlinkten Artikel für verschiedene Wassertemperaturen angegeben sind, lässt sich die Zeitkonstante dieser Funktion bestimmen. Mit diesem Parameter wiederum kann man ausrechnen, wie lange es bei einer bestimmten Wassertemperatur im Durchschnitt dauert bis man nicht mehr genügend Koordination und Muskelkraft hat, um sich über Wasser zu halten.
Ohne jetzt weiter auf langweiliger „Mathetik“ rumzureiten: In dem von Dir verlinkten Artikel ist die Zeit bis zur Bewusstlosigkeit bei 21°C Wassertemperatur mit 7h angegeben, und bei 26°C mit 12h. D.h. mit ein bis zwei Stunden Wasserzeit ist man in diesem Temperaturbereich noch weit entfernt von kritischen Zeiten.
Zitat:
Zitat von Hafu
Worüber es aber (noch) keine belastbaren Daten gibt, ist die Risiko-Erhöhung für potentiell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen in Abhängigkeit von Wasser und Außentemperatur, denn das ist ein schwer quantifizierbares Risiko, da es außer von den Umgebungsbedingungen auch stark von der individuellen Disposition abhängt. Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kammerflimmern können bei entsprechender Risikokonstellation auch schon bei normaler Umgebungstemperatur auftreten (nur dann eben entsprechend selten). Der psychische Wettkampfstress erhöht alleine schon das Risiko, körperliche Anstrengung ist ebenfalls ein nachgewiesener Risikofaktor und jedes Zehntel Grad Verringerung der Körperkerntemperatur erhöht dieses Risiko nochmal.
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Das heißt für mich aber eher, dass man bei individuell ungünstiger Disposition besser keinen Triathlon und auch keinen Ausdauersport machen sollte, und dass man dieses Risiko viel besser mit einer Sporttauglichkeitsuntersuchung vermindern kann, die ihren Namen auch verdient.
Zitat:
Zitat von Hafu
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Ich bin etwas verwirrt, weil Du vom Absinken der Körpertemperatur sprichst (Der verlinkte Artikel nennt hier übrigens 28°C als Grenze) aber auf den Kälteschock verlinkst.
Der Kälteschock ist erst bei richtig kaltem Wasser – der Artikel beschreibt die Reaktionen bei Wassertemperaturen < 14°C ein Problem. So kaltes Wasser steht hier aber gar nicht zur Diskussion, da entfällt der Schwimmteil ohnehin und zu Recht. Bei – ich sage jetzt mal ziemlich frischen – Wassertemperaturen von 18°C … 22°C kann man den Kälteschock durch langsames Abkühlen verhindern. Kennt eigentlich jeder, der mal in der Nordsee oder in einem kalten Baggersee baden war. Wenn man sich langsam (wie in den Baderegeln gelernt…) abkühlt, hält man das eigentlich sehr lange aus, wenn man erst mal drin ist. In dem verlinkten Artikel heißt es ja auch "Nach dem unfreiwilligen Eintauchen(…)"
Viele Grüße,
Christian