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Zitat von tridinski
@Robert: Welche KHs passen aus deiner Sicht im Wettkampf am besten zur Ketose?
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Im Wettkampf hat m.E. der Wettkampf Priorität und es ist auch relativ wurscht, wie hoch- oder niederglykämisch der Treibstoff dann ist. Hauptsache er knallt rein und du verträgst ihn gut. Die entscheidende Geschichte ist doch, dass Du außerhalb des Wettkampfes ketogen lebst und damit die idealen Voraussetzungen für einen effektiven und effizienten Stoffwechsel für den Wettkampf geschaffen hast, die Du dann für Dich nutzen wirst, indem Du im Wettkampf den High-Octane-Sprit zusätzlich zum körpereigenen Fett verwendest und davon i.d.R. auch nicht mal viel brauchen wirst.
Wenn du kein Maltodextrin (oder Superstarch) nehmen willst, dann würde ich als Gel einfach Honig nehmen. Diesen ggfls., damit er flüssiger ist, in warmem Wasser lösen und emulgieren bevor Du ihn in Geldfläschchen füllst. Ein wenig Salz rein und fertig ist das Gel. Wenn Du mit "Zucker" arbeiten willst, dann würde ich Traubenzucker nehmen, denn reine Glucose gelangt vollständig als Sprit in den Muskeln an, während Fructose den Umweg über die leber nehmen muss, dir dort die Ketose abwürgt und dann gffls. auch noch in Fett verwandelt wird, bevor sie in den Muskeln ankommt. Da Haushaltszucker 50/50 Glucose/Fructose ist hast Du auch da dieses Problem zumindest abgeschwächt. Leider gilt das auch für Honig, der auch (je nach Sorte) recht viel Fructose liefert. Warum also nicht eine Getränkelösung aus Maltodextrin und Glucose mit etwas Salz drin probieren?
Ansonsten würde ich es mit dem Klassiker "Reiskuchen" (aus weißem Reis) oder auch gekochten Süßkartoffeln mal versuchen, je nachdem wie Du die verträgst. Ansonsten Bananen - oder anderes Obst, das vergleichsweise viel Glucose und wenig Fructose mitbringt.
Weder tagelanges Carboloading noch Aufladen nach dem WK sind in Deinem Fall notwendig, aber Du solltest versuchsweise vor dem WK mal ein, zwei Stunden vor einem intensiveren Training (idelaerweise WK-Simulation in irgendeiner Art) eine an die Trainingsbedarf angepasste Menge der geplanten KH-Quelle ausprobieren, um zu sehen, wie Dein Verdauungssystem drauf reagiert. Da die Muskelglykogenspeicher prioritär geladen werden, bleibst Du so i.d.R. auch weiterhin in Ketose. Erst wenn die Leberglykogenspeicher sich füllen, gelangst Du in Glykosis. Sobald die Leber aber wieder leer ist, schaltest Du ohne die für Anfänger üblichen Umstellungsprobleme wieder in Ketose zurück. Dein Stoffwechsel wird also ruckzuck und ohne spürbare Einschränkungen wie ein Hybridmotor arbeiten (denn als solcher ist er evolutorisch auch konzipiert, aber eben durch permanente KH-Überfütterung außer Tritt...).
Die beschriebene Vorgehensweise geht in Richtung einer "Targeted Ketogenic Diet". Vielleicht googlest Du den Begriff mal. Ich hab auf die Schnelle
diese Beschreibung hier gefunden - meine ausführlichen Quellen liegen mir leider nur in Buchform vor, so dass ich keine Links liefern kann.
Ich bin weiterhin gespannt auf Deine Erfahrungsberichte!
Gruß Robert