Ich spreche kein Russisch, hab das nach ca. 15 Std. aufgegeben. Trotzdem glaube ich, dass die Parallelen mit Spanisch, Italienisch, Französisch etc. alle bei Russisch nicht ziehen, weil die Schrift und die Art der Sprache es schwieriger machen. Wenn man in Italien oder Spanien im Urlaub ist, kommt man praktisch automatisch mit ein paar Brocken zurück, die man aufschnappt. In Griechenland war das aber nur in gaaanz geringem Umfang trotz Sprachführer und Interesse der Fall. Auch wenn man die Schrift ein wenig lernt, fehlt die Spontanität, "mal eben" einen Begriff behalten zu können. Und es gibt eben ne Menge Wort z.B. im Italienischen, die von der Speisekarte oder sonstwie bekannt sind. Selbst im Griechischen kann man sich denken, "poli efcharisto" vielen Dank heißt, wenn man an Polygon denkt und es gibt wohl noch ein paar andere Begriffe. Aber man kann sie eben nicht lesen. Laß mich da gerne belehren, aber im Russischen fällt mir da nix ein.
Außerdem: 1 Woche Unterricht als einziger Deutscher in Frankreich hat mir mehr gebracht als 1 Jahr (oder mehr) Schulunterricht. Ich halte da schon ne ganze Menge von Neonhelms Vorschlag.
Zitat:
Zitat von Lui
...Die Iren, Amerikaner, Briten konnten nach Jahren fast alle gar kein Deutsch. In meiner Branche arbeiten immer Leute aus diversen Ländern und alle sprechen mal besser, mal schlechter....
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Ich denke, das hat auch ne Menge damit zu tun, dass viele Leute Englisch sprechen. Mag in Südamerika aber anders sein, aber für Europa denke ich dass das richtig ist. Sobald ein Angelsachse mich mit "Versuchsdeutsch" anspricht, wechsele ich ins Englische. Das Problem kenn ich aus den Niederlanden: Wenn man da als Deutscher Niederländisch redet, kommt die Antwort auf Deutsch. Bei mir hat's nur gefluppt, weil ich 3 Monate lang niederländischen Kindern Schifahren beigebracht habe und dann auch mit den Eltern niederländisch gesprochen habe, damit die Kinder nicht ausgeschlossen wurden. Wenn man da erst mal auf nem Basisniveau ist, kann man sich mit nem Dickkopf durchsetzten, weil der Wortschatz und auch die Bildung der Zeiten ja kein Problem ist. Sieht aber für nen Angelsachsen in anderen europäischen Sprachen anders aus, auch wenn's im Französischen da ein paar Parallelen gibt.
Kommt natürlich auch stark auf die Ansprüche an. Wenn Du in nem Land leben willst, muß natürlich "perfekte" Sprachbeherrschung das Ziel sein, ggfls. einschließlich Akzent bzw. Dialekt. Aber für nen Kontakt benötigt man weder eine akzentfreie Aussprache noch korrekte Grammatik (und man wüßte ja auch gar nicht, welchen: US, UK, Aussie, NZ oder vielleicht Singlish

). Hab 3 Jahre lang 2 -3 Tage / Woche für ne amerikanische Firma in Brüssel gearbeitet. In der Abteilung waren 2 Spanierinnen, 1 Italiener, 1 Französich, 2 Belgierinnen (1 flämisch, 1 wallonisch), 1 Niederländer, 1 Schwede, 1 US-Amerikaner (südamerikanischer Abstammung), 2 Engländer und 2 Deutsche. Natürlich hatten alle ihren Akzent, für die US einschließlich der Engländer. Das hat aber die Zusammenarbeit nicht ansatzweise behindert, da schon eher das südamerikanische Temprament des US-Amerikaners.
