Zitat:
Zitat von Ser-761
..Ich denke .., dass viele Ärzte sich aus den falschen Beweggründen für ein Medizinstudium entschieden haben. Zumindest ist das meine häufig gemachte Beobachtung. Es liegt kein grundlegendes Interesse an der Medizin als solches und dem menschlichen Körper vor, sondern vor allem ein Streben nach Prestige. Außerdem ist ohne großen "Konkurrenzkampf" und ohne der "Härte der freien Wirtschaft" ein solider Verdienst gesichert. Zahlreiche Aspekte wie diese rangieren vor medizinischen Interessen. Was sollen sie sich also weiter fortbilden, interessiert sie eh nicht und Geld passt eben so auch. JMHO
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Das mag es auch geben - aber die Mehrheit? eher nein. Viele, die es als Berufung sehen, konzentrieren sich auf das, was den Arzt-Alltag ausmacht: viel "Routine-Fälle", die ohne tiefere Kenntnis der aktuellen Forschung behandelt werden kann; viel Bürokratie und Verwaltung, was unser modernes System unter dem Tarnnamen "Qualität" aufzwingt, und zunehmende Unklarheit, wie solide der Verdienst wirklich ist angesichts der Unberechenbarkeiten des Budget-Systems. Da vergeht auch so manchem motivierteren Arzt die Lust, sich noch um Fortbildung in alle Richtungen zu kümmern, zumal er im Zweifel auch noch Anfeindungen der Kollegen ertragen muß, wenn er im "Revier" von anderen Fachbereichen "wildert". Ärzte, die sich für die neuesten Entdeckungen interessieren, sind nach meiner Erfahrung immer eine Minderheit gewesen, und bleiben es auch. Besonders bei umstrittenen Themen (meine Borreliose gehört dazu) höre ich öfter die Meinung: ich versuche da gar nicht durchzublicken, und mache lieber nichts, bis sich die streitenden Fachleute geeinigt haben. Wer nichts macht, macht auch keine Fehler, ist dann die Devise.