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Alt 19.10.2012, 18:58   #24
pinkpoison
 
Beiträge: n/a
Lance ist moralisch gesehen wahrscheinlich keinen Deut besser oder schlechter als die anderen Heroen des Radsports von Fausto Coppi über Anquetil, Merckx, Hinault bis Indurain - die haben sich das was ihnen zu ihrer Zeit zur Verfügung stand ebenso reingezogen und die meisten kein Wort der Reue darüber verloren. Trotzdem darf der Franzose zb bei jeder Siegerehrung der Tour den Grüßonkel spielen. Da könnte man doch mindestens ebenso kotzen.... Wenn's also danach geht, dann darf man sich im Radsport (zumindest dem der Vergangenheit) keinerlei Heroen zwecks Verehrung aussuchen. Nur auf Armstrong rumzuhacken, als wäre er der Einzige der sich gedopt hat, find ich daher reichlich fragwürdig, zumal auch seine Konkurrenten keinen Strich besser waren. So gehen verdient Jan Ullrich's Aussage, dass er nie jemanden betrogen hätte, schon wieder Beachtung.

Mich fasziniert Armstrong in seiner Rolle des tragischen Helden, dessen Hybris seinen Fall verursacht hat. Das hat was von den großen griechischen Tragödien in denen der Held unaufhaltsam, obwohl er es nicht wahrhaben will, dem Abgrund entgegen geht in den er unweigerlich stürzen wird, so verzweifelt er sich dagegen auch stemmt.

Wer den Krebs besiegt hat, besiegt damit noch lange nicht die Dopingfahnder. Das macht mir Hoffnung für die Zukunft des Sports. Er hielt sich für unsterblich, unbesiegbar, ist wie Ikarus so hoch gestiegen, bis seine Flügel geschmolzen sind. Er ist jetzt dort wo er gerechterweise und folgerichtig hingehört und hat seine ganz persönliche Chance sein unterm Strich gescheitertes Leben neu zu gestalten. Ist doch auch was - ich wünsch ihm viel Erfolg und die richtigen Lehren aus seiner Selbstüberschätzung.
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