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Zitat von sbechtel
Viel "Spaß" (kann man das so sagen) in Madrid, dann bleibe ich schon mal gespannt, was du noch dazu schreibst!
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Bin wieder da, kam aber nicht bis Madrid, es war nur Mailand, und auch da waren es nur Industriegebiete statt Dom und Scala.
Zum Thema:
"In Action" nutze ich die Grundfunktionen des T6: Zeit, Tempo (über FootPod bzw. BikePod), Puls, Höhe (letzteres eher beim Bergsteigen, Skifahren).
Alles andere ist eher beim Auswerten interessant - als Ingenieur hat man einen Hang zur Statistik und Meßdaten-Auswertung
Anschauen tue ich mir meist die Kurve, aus der die TE abgeleitet wird (EPOC) - der Verlauf bzw. Maximalwert korrelieren gut mit der "härte" der Trainingseinheit bezüglich Herz-Kreislauf-Belastung. Z.T. ist dann erkennbar, daß gefühlt harte Einheiten den Kreislauf gar nicht so übel belastet haben - dann waren z. B. wohl die Beine müde. Auch sieht man bei langen Einheiten, ab wann man keinen "Drive" mehr hatte, obwohl man sich angestrengt gefühlt hat, und kann beim nächsten Mal darauf achten, oder sich anders einteilen.
Ventilation und VO2 sagen mir weniger, sie korrelieren stark zur Herzfrequenz.
Atemfrequenz würde mich interessieren, wie es ermittelt wird; interessant ist, daß bei Intervallen die Atemfrequenz oft bei Belastung absinkt, im Wettkam sie aber wieder ansteigt.
Energieverbrauch hat mir seinerzeit deutlich den Nutzen von Gels vor Augen geführt: Auf einer langen Radausfahrt bin ich irgendann vor Unterernährung ziemlich eingebrochen: hoher Puls, aber keine Leistung mehr. Da habe ich mein erstes Gel probiert (igitt: Power Bar Apfel ), und nach ca. 15 - 20 Minuten ging es wieder flott weiter. Auf der Auswertung war danach gut zu sehen, wie der Energieumsatz trotz hohem Puls absinkt, um dann wieder anzusteigen. Seither glaube ich am Nutzen der Gele, und habe mir schmackhafte Versionen ausgesucht.
Tempomessung: finde ich besonders beim Laufen klasse, da sie (bei gescheiter Kalibrierung) sehr genau und schnell reagiert, so daß ich mein Tempo bei Bedarf sehr gut kontrollieren kann (Intervalle, Tempolauf) - auch nutze ich es für Lauftechnikübungen, um die Auswirkung von Technikvariationen auf die Geschwindigkeit zu beobachten, und nach dem Optimum zu suchen.
R-R: ich glaube, dies ist so etwas wie die Herzfrequenzvariabilität - hilft einzuschätzen, ab wann die Belastung ernster wurde; für mich ist z. B. alles unter 400 ms hohe Belastung, darunter kann ich ewig weitermachen. Ich kann damit auch rückwirkend lernen, wie ich mich besser einteilen kann.
Macken:
Nach dem runterladen werden einige Werte neu berechnet, z.B. TE verändert sich um bis zu 0,2, kalorienverbrauch auch. Falsche Daten in den Datensätzen löschen ist aufwändig (z. B. hohe Trittfrequenz-Werte bis 250 erzeugt durch Rückwärtstreten). Wenn die Uhr-Batterie schwach wird, mißt er bis zu 20 - 30 Schläge höheren Puls - gab schon mal Panik beim Laufen, wenn die Hfmax überschritten wird. Foot-Pod-Kalibrierung schwankt je nach Schuh, Tempo/Laufstil und Temperatur um bis zu 10 %, also ständiges Umkalibrieren ist üblich. Trittfrequenz kann die Uhr nie anzeigen, geht nur offline, Entfernung sieht man nur nach Stoppen. Bei schwacher Batterie kann ich auch die Daten nicht runterladen (bleiben aber bei Batteriewechsel erhalten). Und das netteste: die Beleuchtung flackert mit der Herzfrequenz, d.h. mit Pulsgurt nur auf der Couch bedingt zu benutzen, bei Sport mit Beleuchtung nicht ablesbar ("it's not a bug, it's a feature").
Fazit: trotz Macken eine nette Uhr, die im Alltag auch akzeptabel aussieht und alle Funktionen für einen Triathleten bietet - und einige nette Auswertungen für Statistikverliebte, wenn auch mit einer Software, die sicher keinen Preis für Ergonomie gewinnen wird. Batterieverbrauch akzeptabel (1- 2 mal pro Jahr, schätze ich, kann man selber wechseln, was für mich damals den Ausschlag gegen Polar gegeben hat). Ich bin damit zufrieden, und brauche nichts anderes.