Schlimm das alles hier zu lesen.
Und hier leider mein Beitrag dazu.
Am 4. Geburtstag meines Sohnes sind wir mit den 9 "Geburtstagsgästen" in Zweierreihe durch die Fußgängerzone unseres Stadtteils gegangen. Wir kamen an einer "lebenserfahrenen" Frau mit Hund vorbei. Der Hund war angeleint. Dennoch schaffte es der Hund einen Satz nach vorne zu machen und erfolgreich nach dem Arm meines Sohnes zu schnappen. Alle Kinder waren natürlich sehr aufgebracht. Selbstverständlich haben wir die Frau zur Rede gestellt. Dabei hat sie den Hund nicht an die kurze Leine genommen. Also hat er gleich nochmal zugeschnappt. Und zwar in den geliebten Nuckeldaumen meines Sohnes. Es floss aber kein Blut. Also kommt auch keine Polizei. Das hat uns die nette Kollegin von der Duisdorfer Wache mal schnell am Telefon gesagt. Das weitere "Gespräch" zwischen der Frau und uns verlief sehr unschön. Eine Anzeige beim Ordnungsamt erbrachte, dass man die Dame anrief und mündlich verwarnte. Ihre Begründung war: Der Hund sei ein Angstbeißer und die vorbeiziehende laute Kindermeute habe ihn einfach aus der Fassung gebracht.
Der Vorfall war wochenlang DAS Gesprächsthema im Kindergarten.
Dann ein Jahr später wird er ohne Vorankündigung von so nem Dobermann von hinten umgesprungen. Nur weil meine Frau mit der Handtasche wild rumfuchtelte, hat er sich verdrückt. Wochen später wiedr das gleiche. Diesmal von vorne. Dobermänner werden übrigens als Familienfreiundlich bezeichnet (
Siehe Charakter).
Ich habe mich dann hingesetzt und einen bitterbösen Brief an den Oberbürgermeister und (fast) alle Parteien geschrieben mit der Schilderung der Vorfälle verbunden mit der Forderung sofort einen Leinenzwang für alle Hunde in unserer Umgebung zu erlassen und durchzusetzen.
Hab die Mail dann aber widerrufen, weil ich Angst hatte, als rücksichtsloser Hundehasser öffentlich verschriehen zu werden.
Ein Parteivertreter hat sich dann doch bei mir schriftlich gemeldet. Das rechne ich diesem Volksvertreter wirklich hoch an.
Mein Sohn hat bis vor kurzem vor jedem unbekanntem Hund reißaus genommen. Rad fallen gelassen und weg durch den Wald. Erst jetzt, so mit 10 Jahren, kann er sich beherrschen. Sein Trick ist, den Hund ganz böse anschauen.
Insgesamt bin ich sehr entäuscht von Politik, Verwaltung und Polizei. Diese Ohnmacht sein Kind nicht beschützen zu können, weil man es auch mal alleine zur Schule fahren lassen muss (aus tatsächlichen und pädagogischen Gründen), weil man es mit den sonstigen Gefahren/ Herausforderungen den Lebens konfrontieren muss. Aber das mit den Hunden, die - wie ich finde - in der Stadt keine Funktion haben, kann ich einfach nicht verarbeiten.
So, jetzt hab ich meinen Frust hierzu geschrieben. Diejenigen, die sich das aus meiner Sicht zu Herzen nehmen sollten, werden das nie lesen. Hat also wieder nichts gebracht. Selbstjustiz gegen diese Hunde zu verüben traue ich mich nicht, weil ich Angst vor der dann evtl. folgenden Bestrafung habe. Also belässt man es halt dabei und hofft, dass die Kinder schnell gross werden.