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Schwimmsorgen...
Guten Morgen!
Das Freibad hat am Wochenende die Pforten für dieses Jahr schon wieder dicht gemacht. Ja, schon. Die Städte im Ruhrgebiet sind alle fast pleite oder tatsächlich pleite, da sparen sie, wo sie können.
Deshalb heute also Saisoneröffnung für Inga und mich im geliebten Rentnerbad. Ich bin 30 Minuten mit dem Rad hingefahren und kam mir sehr sportlich vor. Außer in den Momenten, wo andere Radfahrer wie üblich in atemberaubenden Tempo an mir vorbei zogen. Wie kann man nur so langsam Radfahren wie ich?
Schlimmer allerdings, dass ich mich bald auch fragen muss, wie man nur so langsam schwimmen kann wie ich. Das ging schon gestern Abend beim Vereinstraining los. Vielleicht hätte ich nicht unmittelbar davor laufen gehen sollen, aber ich bin derzeit extrem unausgeglichen und hatte das dringende Bedürfnis, zu versuchen, ob Laufen mich ruhiger macht. Es machte, danach ging's mir ganz gut. Beim Dienstagstraining im Verein konnte ich bisher immer auf der "schnellen" Bahn schwimmen, was daran lag, dass dienstags keine schnellen Schwimmer anwesend waren. Seit ich von der Wanderung zurück bin, tummelt sich da aber eine Gruppe von schnellen Jünglingen. Schon letzte Woche kam ich mir auf Bahn 2 ziemlich fehl am Platze vor und habe gestern kurz nach dem Einschwimmen beschlossen, auf Bahn 1 zu wechseln. Da war ich dann auch richtiger.
Es war ein schönes Training, wenn man mal davon absieht, dass ich nicht voran gekommen bin. Das sind wir geschwommen:
200 m Steigerung beliebige Lage
200 m Abschlag Nebenlage
200 m Lagen, Wechsel alle 25 m
4 x 150 m Hauptlage, immer 10s Pause nach 25 m, 1 min Serienpause
100 m locker
4 x 50 m Hauptlage Arme
100 m locker
4 x 50 m Nebenlage Beine
100 m locker
4 x 150 m Nebenlage, immer 10 s Pause nach 25 m, 1 min Serienpause
250 m aus
Heute Morgen bin ich im Rentnerbad nur hin und her geschwommen und dabei kaum vom Fleck gekommen. Deshalb habe ich eine Entscheidung getroffen beim Schwimmen, bitte aber, mich nicht darauf festzunageln, weil ich Entscheidungen manchmal rasch wieder über den Haufen werfe: Ich schaue jetzt mal auf kekos Homepage, ob ich da die Schwimmpläne von ihm finde und sie verstehe und dann versuche ich mal, danach zu schwimmen. So geht's jedenfalls nicht weiter!
Seltsamerweise waren kaum bekannte Gesichter im Rentnerbad. Zuerst erkannte ich nur den Regenbogen-Brillenfisch. Sonst niemand da: Nicht das Fell, nicht die Weight-Watcher-Girls, nicht der Hektische und auch nicht der Seitenschwimmer oder die Nackte. Aber dann, welche Freude!, erblicke ich auf einmal die Qualle! Der hatte sich ja im letzten Jahr laut Auskunft der Bademeisterinnen einen Oberschenkelhalsbruch in einer Tentakel zugezogen und es hieß, das sei es wohl gewesen für ihn mit der Schwimmerei. Immerhin ist er weit über 90 Jahre alt. Um so größer die Freude bei Inga und mir, ihn heute munter wie eh und je im Wasser treiben zu sehen. Ich habe gleich mal mitgezählt: Er ist nicht langsamer geworden, ich schwimme immer noch sechs Bahnen, während er eine schwimmt.
Euch wünsche ich einen sehr schönen Tag, viele Grüße!
J.
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